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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Werk: Gorgias, Platon

3 Zitate aus diesem Werk im Zitaten­schatz:

  • Platon: Gorgias (Gorgias) 524d-525a. 526bc

    Das gerechte Gericht im Jenseitsmythos des Gorgias
    [1] Gut sichtbar ist alles an der Seele, wenn sie vom Leibe entkleidet ist, sowohl was ihr von Natur eignete als auch die Veränderungen, welche der Mensch durch sein Bestreben um dies und jenes Ding hatte. Wenn sie nun vor den Richter kommen, und zwar die aus Asien vor den Rhadamanthys, so stellt Rhadamanthys sie vor sich hin und beschaut die Seele eines jeden. ohne zu wissen, wessen Seele es ist, aber oft [...] findet er nichts Gesundes an der Seele, sondern durchgepeitscht findet er sie und voller Schwielen von Meineid und Ungerechtigkeit, all das, was jede einzelne Handlung dieses Menschen der Seele aufgeprägt hat. [...]
    [2] Wenn also dieser Rhadamanthys so jemanden ergriffen hat, so weiß er weiter gar nichts von ihm, weder wer noch aus welchem Geschlecht er ist, sondern nur, dass er böse ist. Und sowie er dies gesehen hat, schickt er ihn nach dem Tartaros und gibt an, ob er ihn für heilbar oder ob er ihn für unheilbar hält, worauf dann jener nach seiner Ankunft das Gebührende leiden muss. Erblickt er aber bisweilen eine andere Seele, die würdig und mit Wahrheit gelebt hat, eines für sich lebenden Mannes oder sonst eines, der das Seinige getan hat, [...] so freut er sich und sendet sie zu den Inseln der Seligen.
  • Platon: Gorgias (Gorgias) 493a

    Platon über den Körper als Grab für die Seele
    Sokrates: Vielleicht sind wir auch in Wirklichkeit gestorben. Das habe ich auch schon von einem der Weisen gehört, dass wir jetzt gestorben sind und dass unser Körper für uns ein Grab ist, dass aber der Teil der Seele, in dem sich die Begierden befinden, wie ein Herauf-Überzeugt-Werden und ein Zurückfallen von oben nach unten ist.
  • Platon: Gorgias (Gorgias) 524b

    Eine Definition des Todes
    Der Tod ist, wie mir scheint, nichts anderes als die Lösung zweier Dinge voneinander, der Seele und des Körpers. Wenn sie sich aber voneinander gelöst haben, dann hat jedes von beiden um nicht viel weniger die Lage, die es hatte, als der Mensch lebte, der Körper seine Natur und sämtliche deutlichen Sorgen und Empfindungen.