Perkams-Zitatenschatz.de

Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Werk: An die Eichbäume, Hölderlin, Friedrich

1 Zitat aus diesem Werk im Zitaten­schatz:

  • Hölderlin, Friedrich : An die Eichbäume .

    Friedrich Hölderlin umschreibt die Zentralität von Freiheit in den Wechselfällen des Lebens:
    „Aus den Gärten komm’ ich zu Euch, Ihr Söhne des Berges,
    aus den Gärten, da lebt die Natur geduldig und freundlich,
    pflegend und wieder gepflegt mit den fleißigen Menschen zusammen.
    Aber ihr, ihr Herrlichen, steht, wie ein Volk von Titanen,
    in der zahmeren Welt und gehört nur Euch und dem Himmel,
    der euch nährt und erzog, und der Erde, die euch geboren.
    Keiner von Euch ist noch in die Schule der Menschen gegangen,
    und ihr drängt Euch, fröhlich und frei, aus der kräftigen Wurzel,
    untereinander herauf und ergreift, wie der Adler die Beute,
    mit gewaltigem Arme den Raum, und gegen die Wolken
    ist euch, heiter und groß, die sonnige Krone gerichtet.
    Eine Welt ist jeder von euch, wie die Sterne des Himmels,
    lebt ihr, jeder ein Gott, in freiem Bunde zusammen.
    Könnt ich die Knechtschaft nur erdulden, ich neidete nimmer
    diesen Wald und fügte mich gerne ins gesellige Leben.
    Fesselte nur nicht mehr ans gesellige Leben das Herz mich,
    das von Liebe nicht lässt, wie gern würd ich unter euch wohnen“.