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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Werk: Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit, Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph

3 Zitate aus diesem Werk im Zitaten­schatz:

  • Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph: Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit S. 419

    Der deutsche Idealist Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1775-1854), von 1798-1803 Professor an der Universität Jena, formuliert die Problematik, vor deren Hintergrund er arbeitet, anhand des Gegensatzes, der sich aus dem Vergleich von Spinoza und Kant ergibt
    Der spinozische Grundbegriff, durch das Prinzip des Idealismus vergeistigt [...], erhielt [...] eine lebendige Basis, woraus Naturphilosophie erwuchs, die [...] in Bezug auf das Ganze der Philosophie aber jederzeit nur als der eine Teil derselben [...] betrachtet wurde. [...] In [...] der Freiheit[,] wurde behauptet, finde sich der letzte potenzierende Akt, wodurch sich die ganze Natur in Empfindung, in Intelligenz, endlich in Willen verkläre.
  • Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph: Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit S. 422

    Als größte Herausforderung des Freiheitsdenkens sieht Schelling die Lehre vom Bösen an
    Dieses ist der Punkt der tiefsten Schwierigkeit in der ganzen Lehre von der Freiheit [...]: entweder wird ein wirkliches Böses zugegeben, so ist es unvermeidlich, das Böse in die unendliche Substanz oder den Urwillen selbst mitzusetzen, wodurch der Begriff eines allervollkommensten Wesens gänzlich zerstört wird; oder es muss auf irgendeine Weise die Realität des Bösen geleugnet werden, womit aber zugleich der reale Begriff der Freiheit verschwindet.
  • Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph: Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit S. 453-455

    Letztlich lässt sich das Problem der Freiheit in seinen Augen nur dadurch lösen, dass man Gutes und Böses in Gott selbst unterscheidet
    [1] Es ist uns [...] zur Erklärung des Bösen nichts gegeben außer den beiden Prinzipien in Gott. Gott als Geist [...] ist die reinste Liebe; in der Liebe aber kann nie ein Willen zum Bösen sein [...]. Aber Gott selbst, damit er sein kann, bedarf eines Grundes, nur dass dieser nicht außer ihm, sondern in ihm selbst ist [...]
    [2] Der Wille der Liebe und der Wille des Grundes sind zwei verschiedene Willen, deren jeder für sich ist [...]
    [3] Wollte nun die Liebe den Willen des Grundes zerbrechen: so würde sie gegen sich selbst streiten, mit sich selbst uneins sein, und wäre nicht mehr die Liebe. [...] Daher der Wille des Grundes gleich in der ersten Schöpfung den Eigenwillen der Kreatur mit erregt, damit, wenn nun der Geist als der Wille der Liebe aufgehe, dieser ein Widerstrebendes finde, darin er sich verwirklichen könne.