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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Gregor von Nyssa: Über die Seele und die Auferstehung (p. 148 Migne)

Original:

Gregor von Nyssa erklärt die Auferstehung
ἀνάστασίς ἐστιν ἡ εἰς τὸ ἀρχαῖον τῆς φύσεως ἡμῶν ἀποκατάστασις. Ἀλλ’ ἐν τῇ πρώτῃ ζωῇ, ἧς αὐτὸς γέγονε δημιουργὸς ὁ Θεὸς, οὔτε γῆρας ἦν, ὡς εἰκὸς, οὔτε νηπιότης, οὔτε κατὰ τὰς πολυτρόπους ἀῤῥωστίας πάθη, οὔτε ἄλλο τῆς σωματικῆς ταλαιπωρίας οὐδὲν (οὔτε γὰρ εἰκὸς ἦν τὰ τοιαῦτα δημιουργεῖν τὸν Θεὸν), ἀλλὰ θεῖόν τι χρῆμα ἦν ἡ ἀνθρωπίνη φύσις πρὶν ἐν ὁρμῇ γίνεσθαι τοῦ κακοῦ τὸ ἀνθρώπινον. Ταῦτα δὲ πάντα τῇ εἰσόδῳ τῆς κακίας ἡμῖν συνεισέβαλεν. Οὐκοῦν οὐδεμίαν ἀνάγκην ἕξει ὁ ἄνευ κακίας βίος ἐν τοῖς διὰ ταῦτα συμβεβηκόσιν εἶναι.

Quelle: Gregor von Nyssa: Über die Seele und die Auferstehung /Περὶ ψυχῆς καὶ ἀναστάσεως /De anima et resurrectione (anim. et res.) (p. 148 Migne).
Edition: Gregorii Nysseni De anima et resurrectione. Edidit A. Spira. Post mortem editoris praefationem accurate composuit E. Mühlenberg (GNO 3, 3), Leiden / Boston 2014.

Themen:

  • Auferstehung
  • Tod und Sterben

Die Auferstehung ist die Wiederherstellung in den alten Zustand unserer Natur. Aber im ersten Leben, dessen Schöpfer Gott selbst geworden ist, gab es, wie es recht ist, weder Alter, noch Kindheit, noch die Leiden aufgrund der vielgestaltigen Schwächen noch eine andere körperlichen Not; denn es war nicht recht, dass Gott solches schafft. Vielmehr war die menschliche Natur ein göttliches Ding, bevor das Menschengeschlecht in das Streben nach dem Bösen geriet; dies alles aber kam mit dem Einzug des Schlechten zusammen auf uns. Folglich gibt es keinerlei Notwendigkeit, dass das Leben ohne Schlechtigkeit in den hierdurch zustande gekommenen Zufälligkeiten befangen ist.


Übersetzer: N.N.