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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Abaelard, Peter: Theologia ,Scholarium‘ III 27f.

Original:

Peter Abaelard über die Grenzen der göttlichen Handlungsmöglichkeiten
[1] Quaerendum arbitror, utrum plura facere possit deus vel meliora quam faciat, aut ab his etiam quae facit ullo modo cessare posset, ne ea umquam videlicet faceret. [...] [2] Si ergo, cum bonum sit aliquid fieri, non est bonum ipsum dimitti, nec deus facere vel dimittere potest nisi quod bonum est eum facere vel dimittere, profecto id solum videtur posse facere vel dimittere quod facit vel dimittit, quia id solum bonum est eum facere vel dimittere. [...] [3] Aut si quod bonum est eum facere dimittit, et ab aliquibus quae facienda essent se retrahat, quis eum tamquam aemulum vel iniquum non arguat?

Quelle: Abaelard, Peter: Theologia ,Scholarium‘ /Theologia ,Scholarium‘ (Tsch.) III 27f..
Edition: N.N.

Auslegung:

Abaelard bestreitet, dass Gott Besseres oder anderes tun kann, als er faktisch tut (VL Freiheit)

Themen:

  • Glauben
  • Gott
  • Handleln
  • Freiheit
  • Gott und die Welt
  • Plan Gottes

[1] Ich denke es ist zu fragen, ob Gott mehr oder besseres tun kann, als er tut, oder ob er auch mit dem, was er tut, auf irgendeine Weise aufhören könnte, so dass er es nämlich niemals täte. [...]
[2] Wenn es also
a), weil es gut ist, dass etwas getan wird, nicht gut ist, dass es unterlassen wird, und wenn
b) Gott nichts tun oder unterlassen kann außer dem, von dem es gut ist, dass er es tut oder unterlässt,
c) dann scheint er gewiss nur das tun oder unterlassen zu können, was er tut oder unterlässt, weil es nur bei diesem allein gut ist, dass er es tut oder unterlässt. [...]
[3] Oder wer würde ihn nicht, wenn er das unterlässt, von dem gut ist, dass er es tut, und sich von einigem, was zu tun wäre, zurückzieht, als feindlich und ungerecht anklagen?

Übersetzer: eigene Übersetzung