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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Platon: Das Gastmahl / Symposion 202a

Original:

Platon reflektiert die wahre Meinung als eine mögliche Lösung für das Menon-Paradox
ἢ οὐκ ᾔσθησαι ὅτι ἔστιν τι μεταξὺ σοφίας καὶ ἀμαθίας;
Τί τοῦτο;
Τὸ ὀρθὰ δοξάζειν καὶ ἄνευ τοῦ ἔχειν λόγον δοῦναι οὐκ οἶσθ᾿ [...] ὅτι οὔτε ἐπίστασθαί ἐστιν - ἄλογον γὰρ πρᾶγμα πως ἄν εἴη ἐπιστήμη; - οὔτε ἀμαθία - τὸ γὰρ τοῦ ὄντος τυγχάνον πῶς ἂν εἴη ἀμαθία; - ἔστι δὲ δήπου τοιοῦτον ἡ ὀρθὴ δόξα, μεταξὺ φρονήσεως καὶ ἀμαθίας.

Quelle: Platon: Das Gastmahl / Symposion /Συµπόσιον /convivium (symp.) 202a.
Edition: Burnet

Themen:

  • Antike Philosophie I

Seherin Diotima: "Hast du nicht gemerkt, dass es etwas in der Mitte zwischen Weisheit und Unverstand gibt?"
Sokrates: "Was wäre das?"
Seherin Diotima: "Wenn man das Richtige meint, ohne jedoch einen Grund (logon) dafür angeben zu können, weißt du nicht […], dass das weder Wissen ist – denn wie soll eine Tatsache ohne Grund (alogon pragma) ein Wissen sein – noch auch Unbelehrtheit – denn da sie die Realität trifft, wie soll sie Unverstand sein? Also ist offenbar die richtige Meinung so etwas, in der Mitte zwischen Klugheit und Unverstand."

Übersetzer: Perkams, Anlehnung an Schleiermacher