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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Thomas von Aquin: Summa theologiae I-II I-II 8, 1 resp. und ad 1

Original:

Thomas von Aquins Definition des Willens als rationales Streben
Voluntas est appetitus quidam rationalis; omnis autem appetitus non est nisi boni. [...] Appetitus [...] intellectivus seu rationalis, qui dicitur voluntas, sequitur formam apprehensam. [...] Ad hoc igitur quod voluntas in aliquid tendat, non requiritur quod sit bonum in rei veritate, sed quod apprehenditur in ratione boni. [...] Voluntas igitur se habet et ad bonum et ad malum, sed ad bonum appetendo ipsum, ad malum vero fugiendo illud.

Quelle: Thomas von Aquin: Summa theologiae I-II /Summa theologiae (Sth.) I-II 8, 1 resp. und ad 1.
Edition: N.N.

Auslegung:

Thomas von Aquin definiert den Willen als ein Streben nach einem Ziel, das insoweit gut ist, wie es die Vernunft als solches erkennt. (VL Freiheit)

Der Wille ist ein rationales Streben, welches sich auf ein aufgefasstes und nicht unbedingt wahres Gut richtet. Der Wille strebt das Gute an, meidet aber das Schlechte.

Themen:

  • Gutes und Schlechtes
  • Wille
  • Freiheit

Der Wille ist ein bestimmtes rationales Streben; jedes Streben aber richtet sich auf nichts anderes als auf ein Gut. [...] Das intellektive oder rationale Streben, das ,Wille‘ genannt wird, folgt einer aufgefassten Form. [...] Also ist dafür, dass der Wille sich auf etwas richtet, nicht erforderlich, dass dies ein Gut in der Wahrheit der Dinge sei, sondern dass es unter dem Gehalt ,gut‘ aufgefasst wird. [...] Der Wille verhält sich also sowohl zum Guten als auch zum Schlechten, aber zum Guten, indem es dieses anstrebt, zum Schlechten, indem er dieses meidet.

Übersetzer: N.N.