Original:
Das Ähnlich-Werden mit Gott als Ziel der platonischen Philosophie
διὸ καὶ πειρᾶσθαι χρὴ ἐνθένδε ἐκεῖσε φεύγειν ὅτι τάχιστα. φυγὴ δὲ ὁμοίωσις θεῷ κατὰ τὸ δυνατόν· ὁμοίωσις δὲ δίκαιον καὶ ὅσιον μετὰ φρονήσεως γένεσθαι. [...] θεὸς οὐδαμῇ οὐδαμῶς ἄδικος, ἀλλ᾿ ὡς οἷόν τε δικαιότατος, καὶ οὐκ ἔστιν αὐτῷ ὁμοιότερον οὐδὲν ἢ ὃς ἂν ἡμῶν αὖ γένηται ὅτι δικαιότατος.
Quelle:
Platon:
Theaitetos
/
Θεαίτητος
/
Theaetetus
(
Tht.)
176ab.
Edition: Burnet
Auslegung:
- das beste Ziel des menschlichen Lebens bestehe in einem Ähnlichwerdens mit Gott
- „hier“ ist die veränderliche Welt, „dort“ ist die ewige Welt
- aus Gottes Ewigkeit entsteht die Notwendigkeit ihm ähnlich zu werden
→ Überwindung der Grenze von Zeit und Ewigkeit als Ziel der Philosophie, für die ganze antike typisch
- vgl. ferner den ethischen Aspekt, der sich aus der Gerechtigkeit Gottes ergibt
→ Übergang von theoretischer zu praktischer Philosophie am Übergang von Ewigkeit zu Zeitlichkeit
- Thema setzt sich bei Aristoteles fort, aber verändert: Glück scheint auch in der zeitlichen Welt möglich zu sein
Themen:
-
Gott
-
Wege des Ich
-
Antike Philosophie I
-
Mensch und Seele