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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Epikur: Brief an Menoikeus 124f.

Original:

Epikur über die Gründe dafür, den Tod nicht zu fürchten
Συνέθιζε δὲ ἐν τῷ νομίζειν μηδὲν πρὸς ἡμᾶς εἶναι τὸν θάνατον. ἐπεὶ πᾶν ἀγαθὸν καὶ κακὸν ἐν αἰσθήσει. στέρησις δὲ ἐστιν αἰσθήσεως ὁ θάνατος. [...] τὸ φρικώδεστατον οὖν τῶν κακῶν ὁ θάνατος οὐδὲν πρὸς ἡμᾶς, ἐπειδήπερ ὅταν μὲν ἡμεῖς ὦμεν, ὁ θάνατος οὐ πάρεστιν, ὅταν δὲ ὁ θάνατος παρῇ, τοθ᾿ ἡμεῖς οὐκ ἐσμέν.

Quelle: Epikur: Brief an Menoikeus /Epistula ad Menoecum 124f..
Edition: N.N.

Auslegung:

- Bedeutungslosigkeit des Todes ergibt sich wiederum aus dem Vorrang der Sinneswahrnehmung
- vorausgesetzt ist freilich, dass es gerade kein Leben nach dem Tod gibt
- damit auch keine Notwendigkeit, sich vor dem Urteil der Götter zu fürchten
- Angstlosigkeit vor dem Tod verändert letztlich das ganze menschliche Leben, auch aus dem Gesichtspunkt der Krankheit heraus

Themen:

  • Wahrnehmung
  • Tod
  • Antike Philosophie II
  • Wege des Ichs

Gewöhne dich ferner daran zu glauben, der Tod sei nichts, was uns betrifft. Denn alles Gute und Schlechte liegt in der Sinneswahrnehmung. Der Tod aber ist eine Beraubung der Sinneswahrnehmung. [...] Das Schrecklichste alles Schlechten, der Tod, betrifft uns also überhaupt nicht, denn wenn wir sind, ist der Tod nicht da, wenn der Tod da ist, sind wir nicht.

Übersetzer: Krautz, geändert von Perkams