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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Cicero: Bücher über die Erkenntnislehre der Akademiker I [Catulus] 41f.

Original:

Die Stoiker fügen zur Sinneswahrnehmung den freien Akt der Zustimmung hinzu
Ad haec quae visa sunt et quasi accepta sensibus assensionem adiungit animorum, quam esse vult in nobis positam et voluntariam. Visis non omnibus adiungebat fidem, sed is solum quae propriam quandam haberent declarationem earum rerum quae viderentur.

Quelle: Cicero: Bücher über die Erkenntnislehre der Akademiker /Academica (Acad. ) I [Catulus] 41f..
Edition: N.N.

Auslegung:

- Zur Erkenntnistheorie meinen die Stoiker, sie beginne mit der Sinneswahrnehmung, werde aber durch den dem Menschen zuzuschreibenden Akt der Zustimmung vollendet (VL Freiheit )
- Entscheidend gegenüber den Epikureern ist die Idee einer Zustimmung, die als solche freiwillig ist
- eine richtige Zustimmung setzt die Klarheit der Vorstellung voraus, die letztlich keinen Zweifel zulässt. Dies wird dadurch erläutert, dass 1. die kataleptische sich auf die Sache bezieht, 2. dass sie die Sache an sich (kat auto to pragma wiedergibt) --> somit besteht ein Unterschied zwischen der Vorstellung, die eine Erkenntnis automatisch bedeutet (phantasia kataleptike), und einer beliebigen Vorstellung, die nicht in gleicher Weise die Sache offen legt
- Voraussetzung: Überzeugung einer natürlichen Übereinstimmung von erkennender Vernunft und umgebender Natur

Themen:

  • Stoiker
  • Sinneswahrnehmung
  • Freiheit
  • Antike Philosophie II

Zu dem, was gesehen und gleichsam von den Sinnen akzeptiert wurde, fügte Zenon die Zustimmung hinzu, die in uns liegend und freiwillig sein soll. Er billigte nicht allem Gesehenen Gewissheit zu, sondern nur dem, was eine gewisse eigentümliche Kundgebung der Dinge beinhaltet, die gesehen werden.

Übersetzer: N.N.