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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Sextos Empirikos: Gegen die Mathematiker 8, 11f. = LS 33B

Original:

Die stoische Theorie des unkörperlichen lekton
οἱ μὲν περὶ τῷ σημαινομένῳ τὸ ἀληθὲς τε καὶ ψεῦδος ὑπεστήσαντο [...] τρία φάμενοι συζυγεῖν ἀλλήλοις, τό τε σημαινόμενον καὶ τὸ σημαῖνον καὶ τὸ τυγχάνον, ὧν σημαῖνον μὲν εἶναι τὴν φωνὴν, οἷον τὴν ,Δίων, σημαινόμενον δὲ αὐτὸ τὸ πρᾶγμα τὸ ὑπ αὐτῆς δηλούμενον. [...] τούτων δὲ δύο μὲν εἶναι σώματα, καθάπερ τὴν φωνὴν καὶ τὸ τύγχανον, ἓν δὲ ἀσώματον, ὥσπερ τὸ σημαινόμενον πρᾶγμα καὶ λεκτόν, ὅπερ ἀληθές τε γίνεται ἢ ψεῦδος.

Quelle: Sextos Empirikos: Gegen die Mathematiker /Adversus mathematicos (M.) 8, 11f. = LS 33B.
Edition: N.N.

Auslegung:

- damit besondere Rolle des Lektons in der strikt materialistischen Ontologie der Stoiker
- gerade als Unkörperliches kann es Körperliches bezeichnen und insofern wahr oder falsch sein
- weiterhin Unterscheidung zwischen unvollständigen lekta (Satzgliedern) und vollständigen (Sätzen)
- für die Stoiker entscheidend sind solche lekta, die Sätzen entsprechen
- aus ihnen zusammengesetzt sind Argumente (logoi)

Themen:

  • Stoiker
  • Antike Philosophie II

Die einen legten ,wahr‘ und ,falsch‘ in das Bezeichnete [...] wobei die Stoiker sagten, es sei dreierlei miteinander verbunden, das Bezeichnete, das Bezeichnende und das Aufnehmende. Dabei ist das Bezeichnende das Lautgebilde, z.B. ,Dion‘; das Bezeichnete ist die Sache selbst, die von ihm verdeutlicht wird [...]; das Aufnehmende schließlich ist der äußere Gegenstand, z.B. Dion. Zwei von diesen sind Körper, nämlich das Lautgebilde und das Aufnehmende; eines hingegen ist unkörperlich, nämlich das Bezeichnete, d.h. Sagbare (lekton), das eben wahr oder falsch wird.

Übersetzer: Perkams in Anlehnung an Hülser