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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Eusebios von Kaisareia: Die Vorbereitung auf das Evangelium 15, 14, 1; = LS 45G. 46G

Original:

Eusebios zitert einen Überblick über die stoische Physik aus einem verlorenen Werk des Aristotetelikers Aristokles von Messene:
στοιχεῖον εἶναί φησι τῶν ὄντων τὸ πῦρ, καθάπερ Ἡράκλειτος, τούτου δ᾿ ἀρχὰς ὕλην καὶ θεόν, ὡς Πλάτων. ἀλλ᾿ οὗτος ἄμφω σώματά φησιν εἶναι, καὶ τὸ ποιοῦν καὶ τὸ πάσχον, ἐκείνου τὸ πρῶτον ποιοῦν αἴτιον ἀσώματον εἶναι λέγοντος. [...]. ἔπειτα δὲ καὶ κατά τινας εἱμαρμένους χρόνους ἐκπυροῦσθαι τὸν σύμπαντα κόσμον, εἶτ αὖθις πάλιν διακοσμεῖσθαι. τὸ μέντοι πρῶτον πῦρ εἶναι καθαπερεί τι σπέρμα, τῶν ἁπάντων ἔχον τοὺς λόγους καὶ τὰς αἰτίας τῶν γεγονότων καὶ τῶν γιγνομένων καὶ τῶν ἐσομένων· τὴν δὲ τούτων ἐπιπλοκὴν καὶ ἀκολουθίαν εἱμαρμένην καὶ ἐπιστήμην καὶ ἀλήθειαν καὶ νόμον εἶναι τῶν ὄντων ἀδιάδραστόν τινα καὶ ἄφυκτον. ταύτῃ δὲ πάντα διοικεῖσθαι τὰ κατὰ τόν κόσμον ὑπέρευ, καθάπερ ἐν εὐνομωτάτῃ τινὶ πολιτείᾳ.

Quelle: Eusebios von Kaisareia: Die Vorbereitung auf das Evangelium /Εὐαγγελικὴ προπαρασκευή /Praeparatio Evangelica (PE) 15, 14, 1; = LS 45G. 46G.
Edition: N.N.

Auslegung:

- Text beginnt mit einer allgemeinen Betrachtung: stoische Physik durch Unterscheidung von Ursache und Verursachtem gekennzeichnet, die mit Platon verglichen wird
- wichtiger Grundsatz ist der stoische Materialismus: alles ist Materie bzw. Körper, und zwar sowohl die Ursache als auch das Verursachte
- Der Text liefert die Grundzüge der stoischen Naturphilosophie mit ihrer Einheit des Feuers als naturphilosophischem und dem Gesetz bzw. Schicksal als rationaler und kausaler Verknüpfung (VL Freiheit )

Themen:

  • Physik
  • Stoiker
  • Kosmos
  • Feuer
  • Aristokles
  • Freiheit
  • Antike Philosophie II
  • Wege des Ichs

Als das Urelement des Seienden sieht Zenon das Feuer an, ebenso wie Heraklit, als dessen Prinzipien die Materie und Gott, so wie Platon. Aber er sagt, dass sie beide Körper seien, sowohl das Wirkende als auch das der Wirkung Unterliegende, während Platon sagt, die erste bewirkende Ursache sei unkörperlich [...]. Dann aber, zu gewissen vom Schicksal festgelegten Zeiten, verbrenne die gesamte Welt und werde dann wieder neu durchgeordnet. Das erste Feuer sei nun wie ein Same, der die Gehalte und die Ursachen des Vergangenen, des Gegenwärtigen und des Zukünftigen enthalte. Deren Verbindung und Ordnung sei ein Schicksal, ein Wissen, eine Wahrheit und ein Gesetz für das Seiende, dem weder zu entlaufen noch zu entfliehen ist. Auf diese Weise werde alles im Kosmos mehr als gut verwaltet, so wie in der am besten geordneten Stadt.

Übersetzer: N.N.