Original:
Der Idealstaat und der stoische Kosmopolitismus (Antike Philosophie I)
Zenon von Kitions kosmopolitisches Ideal (Gesetz und Gewissen)
καὶ μὴν ἡ πολὺ θαυμαζομένη πολιτεία τοῦ [...] Ζήνωνος εἰς ἓν τοῦτο συντείνει
κεφάλαιον, ἵνα μὴ κατὰ πόλεις μηδὲ κατὰ δήμους οἰκῶμεν, ἰδίοις ἕκαστοι
διωρισμένοι δικαίοις, ἀλλὰ πάντας ἀνθρώπους ἡγώμεθα δημότας καὶ πόλιτας,
εἷς δὲ βίος ᾖ καὶ κόσμος, ὥσπερ ἀγέλης συννόμου νόμῳ κοινῷ
συντρεφομένης. τοῦτο Ζήνων μὲν ἔγραψεν ὄναρ ἢ εἴδωλον εὐνομίας
φιλοσόφου καὶ πολιτείας ἀνατυπωσάμενος, Ἀλέξανδρος δὲ τῷ λόγῳ τὸ ἔργον
παρέσχεν.
Quelle:
Plutarch von Chaironeia:
Alexander/Leben Alexanders des Großen
/
Περὶ τῆς Ἀλεξάνδρου τύχης ἢ ἀρετῆς
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De Alexandri Magni fortuna aut virtute
329AB = LS 67A.
Edition: N.N.
Auslegung:
- Stoische Idee: Allgemeine Weltbürgerschaft aller Menschen → Ablösung des Stadtstaates der Polis als politisches Ideal. Begriff des Weltbürgers (polites tou kosmou)
- Plutarchs Verbindung mit dem Alexanderzug ist anachronistisch, zeigt aber die Wirkung dieses Gedankens schon in der Antike
→ das moderne Bild des Hellenismus hat antike Wurzeln
- Universalismus bedingt die bleibende Bedeutung der universalen stoischen Staatstheorie
- Oikeiosis-Lehre: Natürliche Gemeinschaft der Menschen in ihrem Staat
- Freilich: Nur tugendhafte Menschen können wahrhaft Bürger werden und sind zur Freundschaft fähig
Themen:
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Stoiker
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Idealstaat
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Gesetz und Gewissen
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Antike Philosophie II