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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Seneca: Die Milde I 1

Original:

Seneca über die Vorzüge herrscherlicher Milde
Scribere de clementia, Nero Caesar, institui, ut quodam modo speculi vice fungerer et te tibi ostenderem perventurum ad voluptatem maximam omnium. Quamvis enim recte factorum verus fructus sit fecisse nec ullum virtutum pretium dignum illis extra ipsas sit, iuvat inspicere et circumire bonam conscientiam.

Quelle: Seneca: Die Milde /De clementia (clem.) I 1.
Edition: N.N.

Auslegung:

- Schrift als Herrschaftsanweisung an den jungen Nero
- Stoische Lehre vom Selbstwert der Tat hier im politischen Bereich wirksam.
- Anführen des Gewissens als der Selbstverantwortung des Herrschers: Senecas Schrift soll helfen.
- Senecas Schrifttum liegt zwischen Alltagspflichten politischer Art und der stoischen Lehre
- Genaue Rolle Senecas als Kaiserberater schwer feststellbar, teilweise Versuche der Milderung Neros, aber auch Rückzug ins Privatleben

Themen:

  • Milde
  • Gewissen
  • Antike Philosophie II

Über die Milde zu schreiben, Kaiser Nero, habe ich beschlossen, damit ich auf bestimmte Weise die Rolle des Spiegels einnehmen und Dir zeige, dass Du zur größten Lust von allen gelangen wirst. Denn obwohl die wahre Frucht des richtig Getanen darin liegt, es getan zu haben, und obwohl kein Lohn für die Tugenden, der ihrer würdig ist, außerhalb von ihnen ist, hilft es doch, das gute Gewissen zu betrachten und zu umschreiten.

Übersetzer: N.N.