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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Seneca: Die Wohltaten VII 2, 4

Original:

Seneca über die Konzentration des Weisen auf die Gegenwart
Hic praesentibus gaudet, ex futuro non pendet; nihil enim firmi habet, qui in incerta propensus est. Magnis itaque curis exemptus et distorquentibus mentem et nihil sperat aut cupit nec se mittit in dubium suo contentus.

Quelle: Seneca: Die Wohltaten /De beneficiis (benef.) VII 2, 4.
Edition: N.N.

Auslegung:

- im Mittelpunkt der stoischen Lebensanweisung steht die Konzentration auf das Mögliche
- möglich ist das, was man selbst bestimmen kann, und dies ergibt sich immer aus den gegenwärtigen Möglichkeiten
- Gedanken z.B. an den Tod, an Armut oder an anderes sind in dieser Hinsicht kontraproduktiv, da diese Dinge außerhalb der Verfügungsgewalt des Philosophen leben
- da sie aber nicht vom Einzelnen verfügt werden können, vergegenwärtigt sich der aufmerksame Stoiker immer wieder, dass sie irrelevant sind

Themen:

  • Gegenwart
  • Antike Philosophie II
  • Wege des Ichs

Dieser [Weise] freut sich über das Gegenwärtige, er hängt nicht vom Zukünftigen ab; denn wer dem Unsicheren zugeneigt ist, der hat nichts Festes. Losgelöst von großen und den Verstand beunruhigenden Sorgen hofft oder wünscht [der Weise] nichts, noch setzt er sich dem Zweifel aus, mit dem Seinen zufrieden.

Übersetzer: Matthias Perkams