Perkams-Zitatenschatz.de

Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Seneca: Brief an Lucilius 107, Ende

Original:

Die stoische Lebenshaltung nach Seneca (Antike Philosophie II)
Lucius Annaeus Seneca über das stoische Lebensideal (Gesetz und Gewissen)

Duc, o parens celsique dominator poli,
quocumque placuit; nulla parendi mora est,
adsum impiger. Fac nolle, comitabor gemens
malusque patiar, facere quod licuit bono.
Ducunt volentem fata, nolentem trahunt.

Quelle: Seneca: Brief an Lucilius /Epistula ad Lucilium (epist.) 107, Ende.
Edition: N.N.

Auslegung:

- Wenn der späte Stoiker Seneca (ca. 1-65 n. Chr.) die Handlungsmöglichkeiten des stoischen Weisen schildert, wird deutlich, wie ein ehrfürchtiger Stoiker selbst die Diskussion einschätzt. (VL Freiheit )
- Gebet an Zeus geht ursprünglich auf den alten Stoiker Kleanthes zurück
- Bedeutung der Zeilen zeigt sich daran, dass auch Epiktet sie zitiert (auf Griechisch)
- Festlegung der äußeren Handlungen, nicht der inneren Einstellung dazu: Freiheit besteht darin, sich zum Zwang der Ursachen zu verhalten
→ kompatibilistische Position der Stoiker

Themen:

  • Schicksal
  • Stoiker
  • Lebenshaltung
  • Freiheit
  • Gesetz und Gewissen
  • Antike Philosophie II

Führe, o Vater, und Herrscher des hohen Himmels
Wohin immer Du magst; beim Gehorchen gibt es kein Zögern,
eifrig bin ich bereit; will ich nicht, so folge ich stöhnend
und als Schlechter erleid’ich, was zu tun dem Guten erlaubt war.
Den Willigen führen die Schicksale, den Unwilligen ziehen sie.


Übersetzer: lateinische Übersetzung aus dem Griechischen