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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Alexander von Aphrodisias: Über die Ursachen des Universums nach der Meinung des Aristoteles § 2-3

Original:

Die Prinzipien aristotelischer Kosmologie nach Alexander von Aphrodisias
الظاهرة المعروفة اذ ليس يمكن ان يستعمل فيها الاقاويل البرهانية اذ كان البرهان انما يكون من الاشياء التي هي اشد تقدما ومن الاسباب وكانت المبادئ الاول لا شيء يتقدمها ولا لها علة اصلا والاشياء المطلوبة هي ان يعلم ما العلة الاولى واي الافعال فعلها واي نحو من انحاء الحركة يتحرك الجسم المتحرك عنها ومن اجل ماذا صارت حركات هذا الجسم الكري كثيرة مختلفة وهل الاشياء التي تتكون في الاماكن التي دون فلك القمر من اجل حركات هذه الاجسام انما تتكون عن اختيار ما او معرفة [...]

Quelle: Alexander von Aphrodisias: Über die Ursachen des Universums nach der Meinung des Aristoteles /De principiis universi secundum Aristotelem § 2-3.
Edition: N.N.

Auslegung:

Der Abschnitt aus der nur auf Arabisch ganz erhaltenen Schrift des Alexander von Aphrodisias "Über die Prinzipien des Universums" legt zunächst die methodischen Prinzipien des Werkes fest: Ziel ist es, diejenigen Ursachen des Universums zu benennen, die zugleich Prinzipien für beweiskräftige Aussagen über dieses Universum sind. Wichtig ist, dass sich Alexander auf eine enge Verbindung von beweisender Logik und ontologischen Prinzipien festlegt: Ein gültiger Beweis muss nicht nur formal gültig sein, sondern aus den Ursachen des Universums heraus einzelne Phänomene erklären können (weswegen diese erst einmal anzugeben sind).
Dabei sollen zunächst die Prinzipien im Ausgang von den sichtbaren Phänomenen erschlossen werden. Das ist deswegen nötig, weil diese Prinzipien selbst nicht mehr deduktiv bewiesen werden können. Insofern dient der Traktat dem Aufweis des Ausgangspunktes weiterer deduktiver Beweise. Zu beachten ist ferner Alexanders Strategie, denn er möchte nicht nur die erste Ursache als solche aufweisen, sondern auch die Art und Weise ihrer Wirkung, wie es also unterhalb der ersten Ursache zu vielen Handlungen kommt und wieso manche von denen auch, anders als die Stoiker denken (vgl. PZ 86 und 218), aus freier menschlicher Wahl erfolgen können.

Man kann darüber diskutieren, ob diese enge Verbindung von Logik und Ontologie von Alexanders Vorbild Aristoteles so mitgetragen würde, aber ohne Zweifel legt Alexander hier wichtige Grundlagen für weitere Entwicklungen in der Spätantike und der arabischen Philosophie. (MP).

Themen:

  • Aristotelismus
  • erste Ursache
  • Kosmologie
  • Antike Philosophie II

Das Beste, durch das derartige Dinge meiner Meinung nach nachgewiesen werden, ist, dass man verdeutlicht, dass die Prinzipien, die sie vorbereiten, mit den Dingen übereinstimmen und notwendig verbunden sind, die klar, sichtbar und bekannt sind. Denn es ist nicht möglich, dass man hierüber beweisende Aussagen verwendet, denn die Beweismethode geht von Dingen aus, die von größerer Priorität und die Ursachen sind, während den ersten Prinzipien keine frühere Sache vorangeht und sie überhaupt keine Ursache haben. Die gesuchten Dinge sind folgende: 1. dass gewusst wird, was die erste Ursache ist und 2. welche Akte sie ausübt; 3. auf welche Weise der Bewegung der Körper bewegt wird, den sie bewegt; 4. weswegen die Bewegungen des sphärischen Körpers viele und unterschiedlich sind; 5. ob die Dinge, die an den Orten unterhalb der Mondsphäre vor sich gehen, aufgrund der Bewegungen dieser Körper nur aufgrund von Wahl und Wissen vor sich gehen.

Übersetzer: nach der arabischen Übersetzung des Ḥunain ibn Iṣḥ