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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Plotin: Enneade I 7 [54], 1, 7-10. 22-27; 2, 1f.

Original:

Ἐπιστροφή (epistrophē) – Das Eine bzw. Gute als Ziel für das Streben alles Seienden
εἰ οὖν τι μὴ πρὸς ἄλλο ἐνεργοῖ ἄριστον ὂν τῶν ὄντων καὶ ἐπέκεινα τῶν ὄντων, πρὸς αὐτὸ δὲ τὰ ἄλλα, δῆλον, ὡς τοῦτο ἂν εἴη τὸ ἀγαθόν, δι᾿ ὃ καὶ τοῖς ἄλλοις ἀγαθοῦ μεταλαμβάνειν ἔστι· [...] οὕτω γὰρ καὶ ἀληθὲς τὸ οὗ πάντα ἐφίεται. δεῖ οὖν μένειν αὐτό, πρὸς αὐτὸ δὲ ἐπίστρέφειν πάντα, ὥσπερ κύκλον πρὸς κέντρον ἀφ᾿ οὗ πᾶσαι γραμμαί. καὶ παράδειγμα ὁ ἥλιος ὥσπερ κέντρον ὢν πρὸς τὸ φῶς τὸ παρ᾿ αὐτὸ ἀνηρτήμένον πρὸς αὐτόν· πανταχοῦ γοῦν μετ᾿ αὐτοῦ καὶ οὐκ ἀποτέτμηται· [...] Τὰ δὲ ἄλλα πάντα πρὸς αὐτὸ πῶς; ἢ τὰ μὲν ἄψυχα πρὸς ψυχήν, ψυχὴ δὲ πρὸς αὐτὸ διὰ νοῦ.

Quelle: Plotin: Enneade /Enneade (enn.) I 7 [54], 1, 7-10. 22-27; 2, 1f..
Edition: N.N.

Themen:

  • Das Eine
  • Das Seiende
  • Seele
  • Gutes
  • Gott und die Welt
  • Antike Philosophie II

Wenn also etwas nicht in Richtung auf etwas anderes aktiv ist, weil es das Beste alles Seienden ist und jenseits des Seienden, die anderen aber in Richtung auf dieses [aktiv sind], dann ist klar, dass dieses das Gute ist, durch das auch den anderen ermöglicht wird, am Guten teilzuhaben. [...] Denn so ist es auch wirklich das, ,wonach alles strebt‘ (Aristoteles, Nikomachische Ethik I 1, 1094a 3). Es ist also nötig, dass es selbst feststeht, dass sich aber alles zu ihm zurückwendet, so wie ein Kreis zu dem Zentrum, von dem alle Linien ausgehen. Und ein Beispiel ist die Sonne, die wie ein Zentrum ist im Verhältnis zu dem von ihr stammenden Licht, das an ihr hängt; überall ist es also mit ihr und nicht von ihr abgetrennt. [...] Wie aber richtet sich alles andere auf dieses hin? Nun, das Unbeseelte auf die Seele hin, die Seele aber durch den Geist auf dieses hin.

Übersetzer: N.N.