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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Plotin: Enneade I 1 [53], 12, 6-12

Original:

Plotin über die komplexe Natur der Seele
Ὁ μὲν γὰρ τὸ ἀναμάρτητον διδοὺς τῇ ψυχῇ λόγος ἕν ἁπλοῦν πάντη ἐτίθετο τὸ αὐτὸ ψυχὴν καὶ τὸ ψυχῇ εἶναι λέγων, ὁ δ᾿ ἁμαρτεῖν διδοὺς σύμπλεκει μὲν καὶ πρόστίθησιν αὐτῇ καὶ ἄλλο ψυχῆς εἶδος τὸ τὰ δεινὰ ἔχον πάθη. Σύνθετος οὖν καὶ τὸ ἐκ πάντων ἡ ψυχὴ αὐτὴ γίνεται καὶ πάσχει δὴ κατὰ τὸ ὅλον καὶ ἁμαρτάνει τὸ σύνθετον καὶ τοῦτὸ ἐστι τὸ διδὸν δίκην αὐτῷ, οὐκ ἐκεῖνο.

Quelle: Plotin: Enneade /Enneade (enn.) I 1 [53], 12, 6-12.
Edition: N.N.

Themen:

  • Seele
  • Antike Philosophie II

Das Argument, das der Seele Fehlerlosigkeit zuschreibt, setzte sie als Eines, in jeder Hinsicht Einfaches an, wobei es die Seele und das Seele-Sein als identisch bezeichnet, während das Argument, das ihr Fehler zuschreibt, eine andere Form von Seele, die die ungeheuren Empfindungen hat, mit ihr verknüpft und ihr hinzusetzt. Damit wird die Seele selbst zu etwas Zusammengesetztem, d.h. zu dem, was aus allen Seelenformen zusammen besteht, und ist demnach als Ganzes Empfindungen unterworfen. Dieses Zusammengesetzte macht die Fehler, und dieses ist es, was nach Platon Strafe verbüßen muss, nicht das andere [d.h. die Seele als solche].

Übersetzer: Tornau, leicht geändert