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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Plotin: Enneade III 2, 4, 36-44

Original:

Plotin über den Fall der Seele
τὰ δὲ δι᾿ αὐτὰ ἔχοντα κίνησιν αὐτεξούσιον ζῷα ῥέποι ἂν ὁτὲ μὲν πρὸς τὰ βελτίω, ὁτὲ δὲ πρὸς τὰ χείρω. τὴν δὲ πρὸς τὰ χείρω τροπὴν παρ᾿ αὐτοῦ ζητεῖν ἴσως οὐκ ἄξιον· ὀλίγη γὰρ τροπὴ κατ᾿ ἀρχὰς γενομένη προιοῦσα ταύτῃ πλέον καὶ μεῖζον τὸ ἁμαρτανόμενον ἀεὶ ποιεῖ· καὶ σῶμα δὲ σύνεστι καὶ ἐξ ἀνάγκης ἐπιθυμία· καὶ παροφθὲν τὸ πρῶτον καὶ τὸ ἐξαίφνης καὶ μὴ ἀναληφθὲν αὐτίκα καὶ αἵρεσιν εἰς ὅ τις ἐξέπεσεν εἰργάσατο. ἕπεταί γε μὴν δίκη.

Quelle: Plotin: Enneade /Enneade (enn.) III 2, 4, 36-44.
Edition: N.N.

Themen:

  • Seele
  • Freiheit
  • Antike Philosophie II

Die Lebewesen, welche aus sich selber über eine selbstbestimmte Bewegung verfügen, schlagen bald zum Besseren, bald zum Schlechteren aus. Vielleicht lohnt es nicht, die Wendung zum Schlechteren bei jemandem selbst zu suchen. Denn eine kleine Wendung, die zu Beginn geschieht, macht, wenn sie in der Richtung fortgeht, die Verfehlung immer mehr und größer; der Leib ist ja da und notwendigerweise die Begierde. Wurde das Erste und Plötzliche einmal übersehen und nicht wettgemacht, ist sofort eine Wahl dessen zustandegekommen, wohin jemand abgefallen ist. Hierauf folgt gewiss die Vergeltung.

Übersetzer: N.N.