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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Proklos : Die Existenz des Bösen III, § 48/IV, § 54

Original:

Proklos‘ Erklärung des Bösen unterscheidet sich deutlich von der Plotins, insofern hier die Aktivität der Dämonen und Seelen, nicht aber die indirekte Wirkung der Materie betont wird
[1] Ποιητικὰ μὲν οὖν τῶν κακῶν αἴτια, ὅσα τε ἑαυτὰ ἄγουσιν εἰς τὸ κακόν, ὡς δαίμονες καὶ τῶν ψυχῶν αἱ τούτοις πειθαρχοῦσαι κατὰ προαίρεσιν. [...] ἔστιν ἄρα τὸ κακὸν ἀδρανὲς καὶ ἀδύναμον καθ᾿ αὑτὸ. [...]
[2] Ἀλλ᾿ ὥσπερ τῶν κακῶν ὀρέγονται φαινομένων αὐτοῖς ἀγαθῶν, καὶ ἔστι τὸ κακὸν τούτοις φαινόμενον βουλητόν – διὰ τὴν τοῦ ἀγαθοῦ μίξιν τοιοῦτόν φαμεν –, οὕτω δὴ καὶ δύναμις ἐν τῷ κακῷ καὶ ποίησις φαινομένως ἔστι, ὅτι μὴ καθ᾿ αὑτὸ μηδὲ ᾗ κακόν, ἀλλ᾿ ἔξωθεν ᾧ καὶ παρυφέστηκε.

Quelle: Proklos : Die Existenz des Bösen /De malorum subsistentia (de malo.) III, § 48/IV, § 54.
Edition: griech. Text des Isaak Sebastokrator

Themen:

  • Antike Philosophie II
  • das Böse
  • Wirkursachen
  • Freiheit

[1] Die Wirkursachen des Bösen sind also diejenigen, die sich selbst ins Böse führt, wie die Dämonen und die Seelen, die ihnen aus freier Wahl gehorchen. [...] Also ist das Böse an sich untätig und machtlos. [...]
[2] Aber so wie sie nach Bösem streben, das ihnen gut scheint und wie für sie das Böse etwas scheinbar Gewolltes ist – das sagen wir wegen der Beimischung von Guten – so gibt es auch auf scheinbare Weise im Bösen Kraft und Aktivität, freilich nicht an sich und auch nicht qua Böses, sondern von dem Äußeren her, an dem es als Zusatz besteht.

Übersetzer: N.N.