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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Gregor von Nyssa: Predigten zum Buch Kohelet Gregorii Nysseni Opera 7, p. 406

Original:

Der christliche Theologe Gregor von Nyssa über die Gotteserkenntnis

Gregor von Nyssa, der als der bedeutendste Denker unter den Kappadokiern gilt, entwickelt – in einer Interpretation des biblischen ,Prediger Salomos‘ – christliche Vorstellungen einer mystischen Gotteserkenntnis, in der sich die Ideen von Gott als dem Seienden und als dem Über-Seienden verbinden

Ἡ δὲ ἐφεξῆς ἀκολουθία τοῦ λόγου εἰς μείζονά τινα τὴν περὶ τῶν ὄντων φιλοσοφίαν τὴν ψυχὴν ἄγει. δείκνυσι γάρ, ὅτι συνεχές ἐστι τὸ πᾶν ἑαυτῷ καὶ οὐκ ἔχει τινὰ λύσιν ἡ ἁρμονία τῶν ὄντων, ἀλλά τίς ἐστι σύμπνοια τῶν πάντων πρὸς ἄλληλα. [...] ἀλλ’ ἐν τῷ εἶναι μένει τὰ πάντα τῇ τοῦ ὄντως ὄντος δυνάμει περικρατούμενα. τὸ δὲ ὄντως ὂν ἡ αὐτοαγαθότης ἐστὶν ἢ εἴ τι ὑπὲρ τοῦτό τις ἐπινοεῖ σημαντικὸν τῆς ἀφράστου φύσεως ὄνομα.

Quelle: Gregor von Nyssa: Predigten zum Buch Kohelet /Homiliae in Ecclesiasten (Hom. Ecc.) Gregorii Nysseni Opera 7, p. 406.
Edition: N.N.

Themen:

  • Antike Philosophie II
  • Das Seiende
  • Gott
  • Freiheit

Die folgende Entwicklung des Arguments führt die Seele zu etwas Größerem, zur Philosophie über das Seiende. Sie zeigt nämlich, dass alles miteinander verbunden ist und dass die Harmonie des Seienden keine Auflösung kennt, sondern dass es eine Art Zusammenatmen von allem miteinander gibt. [...] Im Sein bleibt aber alles, was durch die Kraft des wahrhaft Seienden beherrscht wird. Das wahrhaft Seiende ist aber die Güte selbst oder irgendeine noch höhere Bezeichnung, die sich vielleicht jemand für die unsagbare Natur ausdenkt.

Übersetzer: N.N.