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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Augustinus von Hippo: Bekenntnisse I 1

Original:

Augustinus über die Grundlagen seines Strebens zu Gott
Magnus es, domine, et laudabilis valde. Magna virtus tua et sapientiae tuae non est finis. et laudare te vult homo, aliqua portio creaturae tuae, et homo circumferens mortalitatem suam, circumferens testimonium peccati sui et testimomium, quia ,superbis resistis‘. Et tamen laudare te vult homo, aliqua portio creaturae tuae. tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te. [...] Sed quis te invocat nesciens te? aliud enim pro alio potest invocare nesciens. an potius invocaris, ut sciaris? quomodo autem invocabunt in quem non crediderunt? aut quomodo credunt sine praedicante? [...] quaeram te domine invocans te et invocem te credens in te.

Quelle: Augustinus von Hippo: Bekenntnisse /Confessiones (conf.) I 1.
Edition: N.N.

Themen:

  • Antike Philosophie II
  • Gott
  • Freiheit
  • Wege des Ichs

Groß bist Du Gott, und sehr zu loben. Groß ist Deine Kraft, und Deine Weisheit hat kein Ende. Und der Mensch will Dich loben, irgendein Teil Deiner Schöpfung, und der Mensch, der seine Sterblichkeit herumträgt, der das Zeugnis seiner Sünde umherträgt und das Zeugnis, dass Du ,den Hochmütigen widerstehst‘ (Jakobus 4, 6). Und doch will Dich der Mensch loben, irgendein Teil Deiner Schöpfung. Du regst an, dass es Freude bereitet, Dich zu loben, denn Du hast uns auf Dich hin geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es ruht in Dir. [...] Aber wer ruft Dich an, der Dich nicht kennt? Denn wer nicht kennt, kann etwas anderes anstelle von etwas anrufen. Oder wirst Du eher angerufen, damit Du gekannt wirst? Wie wird man aber jemand anrufen, an den man nicht geglaubt hat? Oder wie glaubt man ohne Verkündiger? [...] Ich will Dich suchen, Gott, indem ich Dich anrufe, und Dich anrufen, indem ich an Dich glaube.

Übersetzer: N.N.