Perkams-Zitatenschatz.de

Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Boethius, Anicius Manlius Severinus: Der Trost der Philosophie V, Prosa 6, 6f. 10

Original:

Boethius erklärt den Begriff der Ewigkeit im Gegensatz zur unendlichen Dauer
Quod igitur temporis patitur condicionem, licet illud, sicuti de mundo censuit Aristoteles, nec coeperit umquam esse nec desinat [...], nondum tale est, ut aeternum esse iure credatur. Non enim totum simul [...] comprehendit atque complectitur, sed futura nondum, transacta iam non habet. [...] Aliud est enim per interminabilem duci vitam [...], aliud interminabilis vitae totam pariter complexum esse praesentiam, quod divinae mentis proprium esse manifestum est.

Quelle: Boethius, Anicius Manlius Severinus: Der Trost der Philosophie /Consolatio philosophiae (cons.) V, Prosa 6, 6f. 10.
Edition: N.N.

Auslegung:

Boethius über das Verhältnis von Gottes Vorherwissen zur Zeit (VL Wege des Ichs )

Boethius, „der letzte Römer“ und bedeutender Überlieferer der Philosophie an das Mittelalter, löst das Problem von göttlichem Vorwissen und menschlicher Freiheit mithilfe des Begriffs der Ewigkeit, im Gegensatz zu dem unendlicher Dauer. (VL Freiheit )

Themen:

  • Antike Philosophie II
  • Aristoteles
  • Ewigkeit
  • Freiheit
  • Wege des Ichs

Was also dem Modus der Zeit unterliegt, selbst wenn es, wie Aristoteles von der Welt glaubte, weder begonnen hat noch enden wird, [...] ist noch nicht so, dass es zu Recht als ewig verstanden werden kann. Denn es umfasst nicht das Ganze zugleich [...], sondern hat das Zukünftige noch nicht, das Vergangene nicht mehr. [...] Denn es ist eine Sache, durch ein unendliches Leben geführt zu werden [...], eine andere, die gesamte Gegenwart des unendlichen Lebens gleichermaßen zu umfassen, was klarerweise dem göttlichen Geist eigentümlich ist.

Übersetzer: N.N.