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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Aristoteles: Nikomachische Ethik V [= Eudemische Ethik IV] 3, 1129b 11-17

Original:

Aristoteles über den generellen Zusammenhang von Gesetz und Gerechtigkeit
Ἐπεὶ δ’ ὁ παράνομος ἄδικος ἦν ὁ δὲ νόμιμος δίκαιος, δῆλον ὅτι πάντα τὰ νόμιμά ἐστί πως δίκαια· τά τε γὰρ ὡρισμένα ὑπὸ τῆς νομοθετικῆς νόμιμά ἐστι, καὶ ἕκαστον τούτων δίκαιον εἶναί φαμεν. οἱ δὲ νόμοι ἀγορεύουσι περὶ ἁπάντων, στοχαζόμενοι ἢ τοῦ κοινῇ συμφέροντος πᾶσιν ἢ τοῖς ἀρίστοις ἢ τοῖς κυρίοις κατ’ ἀρετὴν ἢ κατ’ ἄλλον τινὰ τρόπον τοιοῦτον.

Quelle: Aristoteles: Nikomachische Ethik /Ethica Nicomachea (EN) V [= Eudemische Ethik IV] 3, 1129b 11-17.
Edition: N.N.

Themen:

  • Gerechtigkeit
  • Gesetz und Gewissen

Weil nun der Gesetzesbrecher als ungerecht galt und der sich gesetzesgemäß Verhaltende als gerecht, so ist klar, dass alles Gesetzesgemäße in gewisser Weise gerecht ist. Denn was von der Gesetzgebung bestimmt wird, ist gesetzesgemäß, und jedes Einzelne davon nennen wir gerecht. Die Gesetze reden nun über alles und zielen entweder auf das, was allen gemeinsam zuträglich ist oder den besten oder den Regierenden, und zwar entweder gemäß der Tugend oder auf eine andere Weise.

Übersetzer: Gigon, leicht geändert