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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Cicero: Für Cluentius 159

Original:

Cicero über die Bedeutung des Gewissens für den Richter
illud est hominis magni, iudices, atque sapientis, cum illam iudicandi causa tabellam sumpserit, non se reputare solum esse neque sibi quodcumque concupierit licere, sed habere in consilio legem, religionem, aequitatem, fidem; libidinem autem, odium, invidiam, metum cupiditatesque omnes amovere maximique aestimare conscientiam mentis suae, quam ab dis immortalibus accepimus, quae a nobis divelli non potest; quae si optimorum consiliorum atque factorum testis in omni vita nobis erit, sine ullo metu et summa cum honestate vivemus.

Quelle: Cicero: Für Cluentius /Pro Cluentio 159.
Edition: N.N.

Themen:

  • Gesetz und Gewissen
  • Richter

Es zeichnet, ihr Richter, einen großen und weisen Menschen aus, wenn er sein Stimmtäfelchen zum Urteilen aufnimmt, nicht zu meinen, dass er allein ist, und auch nicht, dass ihm erlaubt ist, was immer er nur begehrt, sondern dass er zur Überlegung das Gesetz, die Frömmigkeit, die Gerechtigkeit und die Redlichkeit heranzieht, während er die Lust, den Hass, den Neid, die Furcht und alle Begierden abwehrt und das Gewissen seines Geistes am höchsten schätzt, das wir von den unsterblichen Göttern empfangen haben und das von uns nicht losgerissen werden kann. Wenn dies für uns der Zeuge für die besten Überlegungen und Taten im gesamten Leben ist, dann werden wir ohne jede Furcht und mit höchster Ehrbarkeit leben.

Übersetzer: N.N.