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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Augustinus von Hippo: Zu verschiedenen Fragen 31, 2

Original:

Augustinus über das natürliche Gesetz und die Ordnung Gottes
Ex hac igitur ineffabili atque sublimi rerum administratione, quae fit per divinam providentiam, quasi transcripta est naturalis lex in animam rationalem, ut in ipsa vitae huius conversatione moribusque terrenis homines talium distributionum imagines servent. Hinc est quod iudex damnatum percutere indignum sua persona et nefarium iudicat; eius tamen iussu hoc facit carnifex, qui pro sua cupiditate sic ordinatus est in officio, ut percutiat legum moderatione damnatum, qui posset etiam innocentem sua crudelitate percutere.

Quelle: Augustinus von Hippo: Zu verschiedenen Fragen /De diversis quaestionibus (divers. quaest. ) 31, 2.
Edition: N.N.

Themen:

  • Allmacht Gottes
  • Gesetz und Gewissen
  • Ordnung
  • Seele

Aus dieser unsagbaren und erhabenen Verwaltung der Dinge, die durch die göttliche Vorsehung geschieht, ist das Naturgesetz in die rationale Seele gleichsam eingeschrieben, damit in der Führung dieses Lebens und in den irdischen Sitten die Menschen Abbilder solcher Verteilungen bewahren. Von daher erklärt es sich, dass ein Richter es für seiner Stellung unwürdig und verwerflich hält, einen Verurteilten zu töten. Auf seinen Befehl hin tut dies der Henker, der wegen seiner Begierde in seiner Amtsstellung den Platz in der Ordnung innehat, dass derjenige den durch das Maß der Gesetze Verurteilten tötet, der auch einen Unschuldigen mit der ihm eigenen Grausamkeit töten könnte.

Übersetzer: N.N.