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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Augustinus von Hippo: Der Gottesstaat I 22. 26

Original:

Augustinus verurteilt die Selbsttötung, hat aber ein Problem aufgrund der erzwungenen Tode christlicher Jungfrauen in Anbetracht einer drohenden Vergewaltigung
Et quicumque hoc in se ipsis perpetraverunt, animi magnitudine fortasse mirandi, non sapientiae sanitate laudandi sunt. Quamquam si rationem diligentius consulas, ne ipsa quidem animi magnitudo recte nominabitur, ubi quisque non valendo tolerare vel quaeque aspera vel aliena peccata se ipse interemerit. [...] Sed quaedam, inquiunt, sanctae feminae tempore persecutionis, ut insectatores suae pudicitiae devitarent, in rapturum atque necaturum se fluvium proiecerunt eoque modo defunctae sunt earumque martyria in catholica Ecclesia veneratione celeberrima frequentantur.

Quelle: Augustinus von Hippo: Der Gottesstaat /De civitate dei I 22. 26.
Edition: N.N.

Themen:

  • Gesetz und Gewissen
  • Selbsttötung

Und alle die, die dies [den Tod] sich selbst zufügten, sind vielleicht für ihre Geistesgröße zu bewundern, aber jedenfalls nicht für die Gesundheit ihrer Weisheit zu loben. Wenn du die Vernunft sorgfältiger zu Rate ziehst, wird man dies freilich nicht einmal zu Recht Geistesgröße nennen können, wenn sich jeder, der entweder irgendwelche Härten oder fremde Sünden nicht ertragen kann, selbst umbringt. [...] Aber sie [die heidnischen Kritiker] sagen nun, zur Zeit der Verfolgung haben sich doch einige heilige Frauen, um die Verfolger ihrer Keuschheit zu vermeiden, in einen Fluss geworfen, der sie wegreißen und umbringen sollte und sind auf diese Weise gestorben. Ihre Martyrien werden nun in der katholischen Kirche regelmäßig mit großartiger Verehrung begangen.

Übersetzer: N.N.