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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Augustinus von Hippo: Bekenntnisse I 1 p. 1, 10-16

Original:

Augustinus (354-430) über das Streben des Menschen zu Gott:
Laudare te vult homo, aliqua portio creaturae tuae [...], quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te. Da mihi, Domine, scire et intellegere, utrum [...] scire te prius sit an invocare te. Sed quis te invocat nesciens te?

Quelle: Augustinus von Hippo: Bekenntnisse /Confessiones (conf.) I 1 p. 1, 10-16.
Edition: Skutella

Auslegung:

- Augustinus, der bedeutendste lateinische Kirchenvater (354-430), strebt mit seinem Inneren zu Gott (Herz ist rational → stoische Tradition), wie ein neuplatonischer Philosoph zu seinem Ursprung im Einen
- Die Gottsuche ist eine Suche nach dem Begreifen, und ohne dies bleiben wir in der Bewegung des Strebens (erst im Himmel zu Ende)
- durchaus vergleichbare Rolle des augustinischen Wissensstrebens mit antiken Konzeptionen
→ Suche nach dem Verständnis Gottes Teil der christlichen Existenz: fides quaerens intellectum
(VL Mittelalterliche Philosophie)

Themen:

  • Gott
  • Mensch
  • Mittelalterliche Philosophie

Der Mensch will Dich loben, irgendein Teil Deiner Schöpfung. [...] Denn Du hast uns geschaffen auf Dich hin und unruhig ist unser Herz, bis es ruht in Dir. Schenke mir, Herr, zu wissen und zu verstehen, was früher ist: [...] Dich zu wissen oder Dich anzurufen? Aber wer wird Dich anrufen, wenn er Dich nicht kennt?

Übersetzer: Perkams