Original:
Peter Abaelard (1079-1142) über den Glauben:
Tria sunt, ut arbitror, in quibus humanae salutis summa consistit, fides
videlicet, caritas et sacramenta. [...] Est quippe fides existimatio rerum non
apparentium, hoc est sensibus corporeis non subiacentium.
Quelle:
Abaelard, Peter:
Theologia ,Scholarium‘
/
Theologia ,Scholarium‘
(
Tsch.)
I 1-2 p. 318, 1-6.
Edition: Mews
Auslegung:
- Abaelard, Professor der Logik, formuliert methodische Grundprinzipien für die wissenschaftliche Behandlung von Glaubensfragen, eingebettet in eine Darstellung des christlichen Glaubens
- Wissenschaftliche Behandlung des Glaubensbegriffs: Glaube wird nicht nur einfach hingenommen, sondern ausdrücklich thematisiert
→ Kennzeichen des Beginns einer wissenschaftlichen Theologie (Begriff von Abaelard ins Christentum eingeführt !)
- Der gelernte Philosoph Abaelard greift bewusst auf philosophische Methoden (Logik) zurück und bewundert das philosophische Leben der Antike → Vorbild für christliches Mönchstum
- Dieses Projekt ruft eine heftige Reaktion hervor von Bernhard von Clairvaux, Zisterzienser-Mönch und Kreuzzugsprediger
(VL Mittelalterliche Philosophie)
Themen:
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Gott
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Glauben
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Mittelalterliche Philosophie