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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Sergios von Rēšʿaynā : Kommentar an Theodoros zu Aristoteles’ Kategorien I 2f.; Mingana syr. 606, f. 53v-54r = p. 191

Original:

Sergios von Rēšʿaynā (gest. 536), ein Schüler des Ammonios und syrischer Aristoteles-Adaptor erklärt auf Syrisch, was Philosophie ist
ܦܝܠܣܘܦܘܬܐ ܕܘܡܝܐ ܐܝܬܝܗܿ (54) ܕܐܠܗܐ. . . .
(1.3) ܘܬܘܒ ܐܡܪܝܢ ܕܡܜܠ ܠܡ ܕܢܦܫܐ ܡܠܝܠܐ ܐܝܬܝܗܿ ܐܡܐ ܕܝܕ̈ܥܬܐ. ܘܐܦ ܗܝ ܠܬܪܬܝܢ ܡܢܘ̈ܢ ܡܬܦܔܐ. ܡܜܠܗܕܐ ܐܦ ܦܝܠܘܣܘܦܘܬܐ ܕܗܝ ܗܼܝ ܝܕܥܬܐ ܕܟܠ. ܠܬܪܬܝܢ ܡܢ̈ܘܢ ܐܬܦܠܔܬ. . . . ܐܡܪܝܢ ܔܝܪ ܕܡܢܗܘܢ ܕܚܝ̈ܠܝܗܿ ܐܝܬܝܗܘܢ ܝܕܘ̈ܥܬܢܐ. ܐܝܟ ܗܘܢܐ ܘܬܪܥܢܬܐ ܘܡܚܫܒܬܐ. ܘܡܢܗܘܢ ܐܝܬܝܗܘܢ ܚܝܘ̈ܬܢܐ. ܐܝܟ ܪܔܬܐ ܘܚܡܬܐ ܘܨܒܝܢܐ. ܘܡܜܠ ܗܟܝܠ ܕܡܕܟܝܢܝܬܐ ܕܟܠܗܿ ܢܦܫܐ ܐܝܬܝܗܿ ܦܠܣܘܦܘܬܐ. ܢܩܦܐܝܬ ܐܡܪܝܢ. ܕܐܦ ܗܝ ܠܬܪܬܝܢ ܡܢܘܢ ܡܬܦܠܔܐ. ܒܝܕ ܔܝܪ ܡܢܬܗܿ ܗܝ ܩܕܡܝܬܐ ܘܝܕܘܥܬܢܝܬܐ ܠܚܝ̈ܠܝܗ ܝܕܘ̈ܥܐ ܡܕܟܝܐ ܒܕܥܒܕܐ ܠܗܘܢ: ܕܠܐ ܡܟܝܠ ܡܕܡ. ܚܠܦ ܡܕܡ ܢܕܥܘܢ: ܐܠܐ ܠܗ ܠܫܪܪܐ. ܘܠܚܬܝܬܘܬܗܝܢ ܕܨܒܘ̈ܬܐ ܢܐܚܕܘܢ. ܒܝܕ ܕܝܢ ܡܢܬܗܿ ܗܿܝ ܐܚܪܬܐ ܣܥܘܪܬܐ. ܠܚܝ̈ܠܝܗ ܬܘܒ ܚܝܘ̈ܬܢܐ ܡܨܠܠܐ. ܘܡܥܬܕܐ ܠܗܘܢ ܕܠܐ ܢܗܘܘܢ ܕܘܒܪܗܘܢ ܒܐܢܠܝܢ ܕܠܐ ܡܗܢܝܢ. ܐܠܐ ܟܐܢܐܝܬ ܘܦܩܚܐܝܬ ܢܗܘܐ ܙܘܥܝܗܘܢ.

Quelle: Sergios von Rēšʿaynā : Kommentar an Theodoros zu Aristoteles’ Kategorien I 2f.; Mingana syr. 606, f. 53v-54r = p. 191.
Edition: Hugonnard-Roche

Auslegung:

Sergios‘ eigene Konzeption von philosophischem Glück folgt seinem Lehrer, dem Platoniker und Aristoteles-Ausleger Ammonios, kommt aber auch den Vorstellungen der Christen entgegen (VL Wege des Ichs )

Themen:

  • Aristotelismus
  • Gott
  • Judentum und Islam
  • Philosophie
  • Wege des Ichs

Die Philosophie ist eine Ähnlichkeit zu Gott (dumyā ḏ-allāhā). [...] Und weiter sagen [die Philosophen]: Weil die rationale Seele die Mutter der Wissensformen und auch selbst in zwei Teile geteilt ist, deswegen teilte sich auch die Philosophie, die ihrerseits das Wissen von allem ist, in zwei Teile. [...] Sie sagen nämlich, dass zu diesen Erkenntniskräfte gehören, so wie Verstand, Denken und Meinen, und zu ihnen Lebenskräfte gehören, so wie Begehren, Zornmut und Wollen. Weil also die Philosophie die gesamte Seele reinigt, sagen sie zutreffend, dass auch sie in zwei Teile geteilt ist. Denn durch ihren ersten und theoretischen Teil [S. 342] reinigt sie die Erkenntniskräfte, so dass sie nicht etwas für ein anderes erkennen (= halten) , sondern die Wahrheit und die Bestimmtheit der Dinge erkennen. Durch den anderen, den praktischen Teil wiederum reinigt sie die Lebenskräfte und bereitet sie vor, dass ihre Lebensführung hierin nicht in unnützen Dingen besteht, sondern dass ihre Bewegungen richtig und trefflich erfolgen.

Übersetzer: Perkams