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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Al-Kindī : Die erste Philosophie II, S. 87-91

Original:

Al-Kindīs Argumente für die Neuentstehung der Welt
(1) وإن كان جرم لا نهاية له، فإنه إذا فصل منه جرم متناهي العظم، فإن الباقي منه إما أن نكون متناهي العظم وإما لا متناهي العظم. فإن كان الباقي منه متناهي العظم، فإنه إذا زيد عليه المفصول من المتناهي العظم، كان الجرم الكائن عنهما جميعاً متناهي اعظم، والذي كان عنهما هو الدي كان قبل أن يفصل منه شيء لا متناهي العظم. فهو إذن متناهي لا متناهي وهذا خلف لا يمكن. فإن كان الباقي لا متناهي العظم، فإنه إذا زيد عليه ما أخذ منه، صار أعظم مما كان ... أو مساوياً له، فإن كان أعظم مما كان، فقد صار ما لا نهاية له أعظم مما لا نهاية له. ... والمتساويان هما ألذان متشابتهما أبعاد ما بين نهاياتها واحدو فهما إذن ذو نهايات.
(2) والزمان كمية فليس يمكن أن يكون زمان لا نهاية بالفعل، فالزمان ذو أوّل متناه، والأسياء أيضاً المحمولة في المتناهي متناهي اضطراراً، فكل محمول في الخرم من كم أو مكان أو حركة أو زمان الذي هو مفصول بالحركة ... فمتنه أيضاً إذ الجرم متناه. فجرم الكل متناه وكل محمول فيه أيضاً. وإذ جرم الكل ممكن أن فيه بالوهم زيادة دائمة أن نتوهم أعظم منه ثم أعظم من ذلك دائماً، فإنه لا نهاية في التزيد من جهة الإمكان. ... فإذاً الذي لا نهاية له إنما هو في القوة، فأما بالفعل فليس يمكن أن نكون شيء لا نهاية له لما قدمنا.

Quelle: Al-Kindī : Die erste Philosophie /Al-falsafa al-ūlā /Philosophia prima II, S. 87-91.
Edition: Akasoy

Themen:

  • Judentum und Islam
  • Entstehung der Welt

[1] Wenn es einen unendlichen Körper gibt und man einen Körper von endlicher Größe von ihm wegnimmt, dann ist der Rest entweder von endlicher Größe oder von unendlicher Größe. - Wenn der Rest von endlicher Größe ist und man ihm den abgespaltenen Teil von endlicher Größe hinzufügt, dann ist der aus beiden Teilen gemeinsam entstandene Körper von endlicher Größe. Das, was aus beiden Teilen entsteht, ist das, was, bevor man etwas von ihm abgespalten hat von unendlicher Größe war. Es wäre daher endlich und unendlich. Das aber ist ein unmöglicher Widerspruch. - Wenn der Rest allerdings von unendlicher Größe ist und wenn man ihn um das ergänzt, was man zuvor von ihm entfernt hat, so ist es entweder größer als es war [...] oder aber gleich groß. Wenn es größer wäre, dann wäre etwas Unendliches größer als etwas Unendliches. [...] Zwei gleich große Dinge sind solche, bei denen die Distanzen zwischen ihren Enden dieselben sind. Sie sind daher endlich. [...]
[2] Zeit ist eine Quantität, und es ist daher unmöglich, dass es eine in Aktualität unendliche Zeit gibt. Deshalb hat die Zeit einen endlichen Anfang. Auch die Dinge, die zu etwas Endlichem gehören sind notwendigerweise endlich. Alles, was zum Körper gehört, ob Quantität oder Ort oder Bewegung oder Zeit – die durch Bewegung eingeteilt wird – [...] ist auch endlich, da der Körper endlich ist. Der Körper des Universums ist daher endlich, und auch alles, was dazu gehört, ist endlich. Man kann sich nun vorstellen, dass der Körper des Universums fortwährend ergänzt wird, und man kann sich daher etwas Größeres als ihn vorstellen und dann noch etwas Größeres usw. Was die reine Potentialität angeht, sind solche Ergänzungen unendlich. [...] Das Unendliche existiert daher nur in Potentialität. In Aktualität aber, wie wir bereits erklärt haben, ist es unmöglich, dass etwas unendlich ist.

Übersetzer: Akasoy, leicht geändert