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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Ibn Sīnā (Avicenna): Autobiographie p. 28, 3-30, 2

Original:

Ibn Sīnā (Avicenna; 980-1037) berichtet, wie er philosophische Probleme angeht:
وألذي كنت أتحیّر فیھ من المسائل ... أترد د بسبب ذلك إلى الجامع وأصلّى وأبتھل إلى مبدع الكلّ. ... فمھما غلبني النوم أو شعرت بضعف عدلت إلى شرب قدح من الشراب لكیما تعود إلىّ قوتي.

Quelle: Ibn Sīnā (Avicenna): Autobiographie /Sirat al-shaykh al-ra'is /vita (vit.) p. 28, 3-30, 2.
Edition: Gohlmann

Auslegung:

- Avicenna über Hilfsmittel zu philosophischer Kreativität
- 980-1037: Avicenna. Höhepunkt der arabischen Philosophie, sowohl hinsichtlich ihrer Rezeption im Westen als auch im Islam selbst
- Leben in Zentralasien und später, nach mehreren Fluchten, im heutigen Persien (Iran) → „der persische Weise“
- Philosophischer Autodidakt, Weiterführung und Vertiefung der Lehren Al-Farabis v.a. im Kitab-al-Shifa (Buch der Heilung/Genesung)
- Philosophische Aufgabe: Aufsuchen des Mittelterms; vgl. zur Methodik

Themen:

  • Methodik
  • Mittelalterliche Philosophie

Und aufgrund von denjenigen Fragen, über die ich unsicher war [...], suchte ich wiederholt die Moschee auf, betete und flehte zum Schöpfer des Alls. [...] Sooft mich der Schlaf überwältigte oder ich eine Schwäche verspürte, wandte ich mich ab, um einen Becher Wein zu trinken, auf dass meine Fähigkeit mir wiederkehrt.

Übersetzer: Perkams

Quelle: in freiem Anschluss an G. Strohmaier

Wenn ich bei einer Frage in Verlegenheit war [...], pflegte ich deswegen die Moschee aufzusuchen und zum Schöpfer des Alls zu beten und zu flehen. [...] Wenn mich der Schlaf übermannen wollte oder ich eine Schwäche verspürte, wandte ich mich einem Becher Wein zu, um wieder zu Kräften zu kommen.

Übersetzer: G. Strohmaier