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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Al-Ġazālī : Die Inkohärenz der Philosophen I § 6f. 66, S. 13. 27f.

Original:

Die Philosophen leiten die Ewigkeit der Welt aus der Ewigkeit Gottes ab, und al-Ġazālī widerlegt dies
قولهم يستحيل صدور حادث من قديم مطلقاً، ... فأحوال القديم إذا كانت متشابهة، فإما أن لا يوجد عنه شيء قط، وإما أن يوجد على الدوام. ... فإن في العالم حوادث ولها أسباب. فأن استندت الحوادث إلى الحوادث إلى غير نهاية، فهو محال، ... ولو كان ذاك ممكناً، لا استغنيتم عن ... اثبات واجب الوجود هو مستند الممكنات. وإذا كانت الحوادث لها طرف ينتهي إليه تسلسلها، فيكون ذلك الطرف هو القديم. فلا بدّ إذن على أصلهم من تجويز صدور حادث من قديم.

Quelle: Al-Ġazālī : Die Inkohärenz der Philosophen /Tahāfut al-falāsifa I § 6f. 66, S. 13. 27f..
Edition: Marmura

Themen:

  • Ewigkeit der Welt
  • Judentum und Islam

Sie behaupten, dass das Hervorgehen von etwas Neu Entstehendem (ḥādiṯ) aus etwas Ewigem (qadīm) völlig unmöglich ist. [...] Denn wenn die Zustände des Ewigen gleich bleiben, dann existiert entweder niemals etwas von ihm her, oder es existiert auf die Weise der Ewigkeit. [...] [Al-Ġazālīs Gegenargument:] Nun gibt es aber in der Welt neu entstehende Dinge, und sie haben Ursachen. Aber dass sich das neu Entstehende bis ins Unendliche auf anderes neue Entstehende stützt, das ist absurd. [...] Aber wenn das möglich wäre, dann wäret ihr nicht angewiesen [...] auf die Behauptung von etwas notwendig Existierendem, das die möglichen Dinge begründet. Aber wenn das neu Entstehende ein Ende hat, an dem seine Verkettung endet, so muss dieses Ende ewig sein. Ihr Ausgangspunkt impliziert dann aber unbedingt die Billigung des Hervorgehens von etwas neu Entstehendem aus etwas Ewigem.

Übersetzer: Perkams