Original:
Al-Ġazālī bestreitet, dass ein grundlegender Widerspruch zwischen dem Gebrauch von Logik und der Religion besteht
وأما المنتقيات: فلا يتعلق شىء منها بالدين’ نفيا’ إثباتا، بل هو النظر في طرق الأدلة والمقايس، وشروط مقدمات البرهان، وكيفية تركيبها’ وشروط الحد الصحيح، وكيفية تركيبه. ...
وأى تعلق لهذا بمُهِمّات الدين، حتى يجحد وينكر؟ فإذا أنكر’ لم يحصل مِن إنكاره عند أهل المنتق إلا سوء العتقاد في عقل المنكر، بل في دينه الذي يزعم أنه موقوف على هذا الإنكار.
Quelle:
Al-Ġazālī :
Der Erretter aus dem Irrtum
/
Munqid min aḍ-ḍalāl
II (p. 21f. Elschazlī = p. 37f. Maḥmūd).
Edition: Al-Ġazālī, al-Munqiḏ min aḍ-ḍalāl, ed. ʿAbd-al-Ḥalīm Maḥmūd, Kairo 1964.
Auslegung:
Im Rahmen seines Plädoyers für eine philosophische Methodik auch bei der Suche nach Wahrheit im Kontext des Islam (Zitat Nummer 466) betont al-Ġazālī hier ausdrücklich die Bedeutung der Logik. Er zählt Grundbegriffe der aristotelischen Logik auf, wie sie insbesondere durch al-Fārābī und die Bagdader Aristoteliker in den innerislamischen Diskurs eingeführt wurden (vgl. Zitate Nummer 436, 438 und 457 [4]). Aus al-Ġazālīs Sicht ist dieses alles eine rein formale Herangehensweise, die nichts mit der Religion als weltanschaulicher Position zu tun hat. Im Grunde ist die Logik so ein Werkzeug der philosophischen Debatte. Al-Ġazālī weist im Übrigen darauf hin, dass eine Ablehnung der so verstandenen Logik einfach nur dazu führen würde, eine dermaßen ungebildete Person intellektuell nicht ernstzunehmen.
Themen:
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Judentum und Islam
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Logik
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Arabisch-islamische Philosophie
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Methodik
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Philosophie und Religion