Original:
Ibn Ṭufail schildert das Scheitern von Ḥayy ibn Yaqẓāns Versuch, sein philosophisches Wissen den religiösen Menschen zu erklären
(1) فلما اشتدّ اشفاقه على الناس وطعم أن بكون نجاتهم على يديه، حدثت له نية في الوصول إليهم وايضاح الحق. ... فشرع حي بن يقظان في تعليمهم وبث أسرار الحكمة إليهم، فما هو إلا أن ترقى عن الظاهر قليلاً وأخذ في وصف ما سبق إلى فهمهم خلافه، فجعلوا ينقبضون عنه ... ويتسخطونه في قلوتهم.
(2) له تحقق على القطع أن مخاطبتهم بطريق المكاشفة لا يمكن، ... ووصّاهم بملازمة ما هم عليه من التزام حدود الشرع والأعمال الظاهرة، وقلة الخوض فيما لا يعيّنهم والإيمان بالمتشابهات والتسليم لها.
(3) وانفصل عنهم وتلطفا في العود ألى جزيرتهما ... وطلب حي ابن يقظان مقامة الكريم بالنحو الذي طلبه أولا.
Quelle:
Ibn Ṭufail :
Ḥayy ibn Yaqẓān
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Ḥayy ibn Yaqẓān
Auszüge von S. 147-154.
Edition: Hayy ibn Yaqzan. Roman philosophique d'I̕bn Ṭufayl. Texte arabe et traduction française par Léon Gauthier, Beirut 1936 (Nachdruck Frankfurt 1999).
Auslegung:
Die Begegnung Chayys mit den Anhängern der wahren Religion (vgl. Zitat Nummer 776) verläuft nicht so wie erhofft: Die Anhänger der wahren Religion verstehen die philosophische Lehre nicht, aufgrund derer ihre Religion einmal mit rhetorischen und bildersprachlichen Mitteln eingerichtet worden war, sondern kleben am äußeren Sinn der Heiligen Schrift, die hier wohl bildlich (in erster Linie für den Koran steht. Die für ein philosophisches Verständnis notwendige Auslegung (vgl. die Erklärung des Averroes in Zitat Nummer 349) wird allerdings von den religiösen Menschen nicht verstanden. Die Antwort des Philosophen ist ein etwas resignativer Rückzug in die wahre Gottesbeziehung durch geistige Anstrengung. Damit nimmt Ibn Tufail ein Thema auf, das ebenfalls bereits seit der Antike verbreitet ist. Ihm entspricht die Aufforderung an die Leute, einfach an einem wörtlichen Verständnis der Schrift festzuhalten.
Themen:
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Judentum und Islam
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Philosophie und Religion
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Wege des Ich
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Auslegung (autoritativer Schriften)
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Sinn der heiligen Schrift
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Äußerer/wörtlicher Schriftsinn