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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Moses Maimonides: Wegweiser für die Verwirrten II 16 [lat. 17] § 212. 214f.

Original:

Die wissenschaftstheoretische Situation des religiösen Menschen, wie sie aus dem Scheitern der Gottesbeweise der Mutakallimūn resultiert, und Maimonides‘ Lösungsansatz
(1) وكون الأمر الذي لا برهان عليه يبقي مع مجرّد كونه مطلوباً أن (أو) يُقبل فيه أحد طرفَي النقيص أولى ...
(2) فإذا ... كانت هذه المسألة أعني قدم العالم أو حدوثه ممكنة، كانت عنديّ مقبولة من جهة النبوة التي تبيّن أموراً ليس في قوة النظر الوصول إليها. كما نبيّن أن النبوة لا تبطل ولو على رأي مَن يعتقد القدم.
(3) وبعد أن أبيّن امكان دعوانا، آخذ في ترجيحه على ما سواه بدليل نظريّ أيضاً.

Quelle: Moses Maimonides: Wegweiser für die Verwirrten /Ḍalālat al-ḥāʾirīn /Dux neutrorum sive perplexorum II 16 [lat. 17] § 212. 214f..
Edition: N.N.

Themen:

  • Gottesbeweis
  • Judentum und Islam
  • Wissenschaft

[1] Die Situation von etwas, worüber es keinen Beweis gibt,
[Textvariante a)] bleibt bloß dadurch, dass es ein Problem ist, dass hierüber einer der beiden widersprüchlichen Standpunkte vorrangig angenommen wird.
[Textvariante b)] bleibt bloß wegen seiner Situation als Problem offen, oder es wird hierüber einer der beiden widersprüchlichen Standpunkte vorrangig angenommen.
[2] Und wenn [...] diese Frage, d.h. die nach der Ewigkeit der oder ihrer Neuentstehung, offen bleibt, dann wird für mich von seiten der Prophetie, welche Dinge klärt, die nicht innerhalb der Möglichkeit der Theorie liegen, der Zugang zu ihr angenommen, so wie wir zeigen wollen, dass die Prophetie nicht abzulehnen ist, und zwar gegebenenfalls selbst nicht nach der Meinung derer, die von der Ewigkeit der Welt überzeugt sind.
[3] Und nachdem ich die Möglichkeit unserer Behauptung klargemacht habe, gehe ich nun, ebenfalls mittels eines theoretischen Arguments, zu ihrer Überlegenheit über die Gegenposition über.

Übersetzer: Perkams

(1) Remanebit res quae non demonstratur in plano suae questionis, vel quod recipiatur in ea altera partium destructionis, et istud facilius contingeret.
(2) Cum [...] quaestio illa proposita fuerit quod renovatio mundi vel eius antiquitas est possibilis, et ipsius novitas recepta est apud nos ex parte prophetiae, quae ostendit quaedam quae non sunt in potentia speculationis, si perveniatur ad ea, sicut explanabimus, quia prophetia non tollitur etiam secundum sententiam illorum qui credunt antiquitatem mundi.
(3) Et postquam ostendero quod ratio nostra est possibilis, incipiam ostendere praeeminentiam ipsius super aliam opinionem.

Übersetzer: N.N.