Original:
Der arabische Philosoph Abū Naṣr al-Fārābī (ca. 870-950, Autorschaft umstritten) sieht Platon und Aristoteles als Begründer der Philosophie
وكان هذان الحكيمان هما مبدعان للفلسفة ومنشئان لأوئلها وأوصولها ومتممان لأواخرها وفروعها. وعليهما المعوّل في قليلها وكثيرها واليهما المرجع في يسيرها وخطيرها؛ وما يصدر عنهما في كل فنّ إنما هو الاصل المعتقد عليه لخلوّه من الشوائب والكدر.
Quelle:
Al-Fārābī :
Die Harmonie zwischen Platon und Aristoteles
(Leiden 1892, p. 2).
Edition: Al-Fārābī, Philosophische Abhandlungen. Herausgegeben von F. Dieterici, Leiden 1892.
Auslegung:
Der arabische Philosoph al-Fārābī betont hier die zentrale Rolle von Platon und Aristoteles als philosophischer Klassiker. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Für al-Fārābī sind aber Platon und Aristoteles nicht nur große Philosophen, sondern sie sind Garanten dafür, auf dem Gebiet der Philosophie eine Wahrheit erkennen zu können, zumal wenn sie sich einig sind (Zitat Nummer 507). Der Autor stellt sich also hier im islamischen Umfeld in die Tradition der griechischen Philosophie und verbindet damit einen Wahrheitsanspruch, den al-Fārābī auch in anderen Texten vertritt (vgl. Zitat Nummer 401).
Themen:
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Aristoteles
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Platon
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Antike Philosophie I
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Arabisch-islamische Philosophie