Original:
Abū Naṣr al-Fārābī (?) betont die Relevanz der Übereinstimmung von Platon und Aristoteles
ولأجل أن ذا العقل ربما يخيّل إليه الشيء بعد الشيء ... من جهة تشابه العلامات؛ المستدلّل بها على حال الشيء؛ احتيج إلى اجتماع عقول كثيرة مختلفة. فمهما اجتمعت فلا حجّة أقوى ولا يقين أحكم من ذلك. ... ونحن نجد الألسنة المحتلفة متّفقّة بتقديم هذين الحكيمين ... وإذا كان هذا هكذا فقد بقى أن يكون في معرفة الظانين بهما أن بينهما خلافا في الأصول تقصير.
Quelle:
Al-Fārābī :
Die Harmonie zwischen Platon und Aristoteles
(p. 4-6).
Edition: Al-Fārābī, Philosophische Abhandlungen. Herausgegeben von F. Dieterici, Leiden 1892.
Auslegung:
Dieser Text des al-Fārābī oder aus seinem Umfeld reproduziert in pointierter Weise die Überzeugung, es gebe eine sachliche Übereinstimmung zwischen Platon und Aristoteles. Diese Überzeugung stammt eigentlich aus dem antiken Neuplatonismus, der die Einheit der philosophischen Tradition gegenüber dem Christentum betonen wollte. Ebenso möchte al-Fārābī dafür plädieren, dass es eine Einheit in der Sache unter den großen Philosophen gibt, um die Stellung der Philosophie im Islam zu sichern. Daher stellt er zu Beginn des Textes heraus, dass die Übereinstimmung verschiedener Denker ein Wahrheitskriterium darstelle. Genau so eine Übereinstimmung sieht er, wie er im Anschluss näher begründet, auch zwischen der Philosophie Platons und der des Aristoteles. Daher weist er den Gedanken zurück, es könne Unterschiede zwischen ihren Ansichten geben.
Themen:
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Aristoteles
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Platon
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Antike Philosophie I
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Arabisch-islamische Philosophie
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Harmonie (zwischen Platon und Aristoteles)