Original:
Xenophanes spottet über Pythagoras
καί ποτέ μιν στυφελιζομένου σκύλακος παριόντα
φασὶν ἐποικτῖραι καὶ τόδε φάσθαι ἔπος·
,παῦσαι, μηδὲ ῥάπιζ᾿, ἐπεὶ ἦ φίλου ἀνέρος ἐστίν
ψυχή, τήν ἔγνων φθεγξαμένης ἀϊών.
Quelle:
Xenophanes:
Fragmente
Über die Natur; 21 B 7.
Edition: Die Fragmente der Vorsokratiker. Von H. Diels. Herausgegeben von W. Kranz, Band 1–3, Berlin 51934–1937, 2, p. 113–139.
Auslegung:
In diesem Zitat verspottet Xenophanes die Lehre des Pythagoras von der Seelenwanderung: Pythagoras, so berichtet er, erkennt in einem Hund die Seele eines Gefährten aus seiner Gemeinschaft und bittet darum, ihn nicht mehr zu schlagen. Das Zitat repräsentiert den spöttischen Charakter, der für zahlreiche Werke des Xenophanes typisch ist. Philosophiehistorisch ist das Zitat bedeutsam, weil es ein praktisch zeitgenössisch Zeugnis dafür ist, dass Pythagoras tatsächlich bereits die Lehre von der Seelenwanderung vertrat.
Themen:
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Seele
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Antike Philosophie I
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Tod und Sterben
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Mensch und Seele
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Seelenwanderung