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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Aristoteles: Physik (Aristoteles) VI 9, 239b 5-7. 14-18. 8f

Original:

Zenons Paradoxe und ihre Auflösung nach Aristoteles
Ζήνων δὲ παραλογίζεται· εἰ γὰρ αἰεὶ, φησίν, ἠρεμεῖ πᾶν, ὅταν ᾖ κατὰ τὸ ἴσον, ἔστιν δ’ αἰεὶ τὸ φερόμενον ἐν τῷ νῦν, ἀκίνητον τὴν φερομένην εἶναι ὀιστόν. [...] δεύτερος δ’ ὁ καλούμενος Ἀχιλλεύς· ἔστι δ’ οὗτος, ὅτι τὸ βραδύτατον οὐδέποτε καταληφθήσεται θέον ὑπὸ τοῦ ταχίστου· ἔμπροσθεν γὰρ ἀναγκαῖον ἐλθεῖν τὸ διῶκον ὅθεν ὥρμησεν τὸ φεῦγον, ὥστε ἀεί τι προέχειν ἀναγκαῖον τὸ βραδύτερον. [...]
τοῦτο δ’ ἐστὶ ψεῦδος· οὐ γὰρ σύγκειται ὁ χρόνος ἐκ τῶν νῦν τῶν ἀδιαιρέτων, ὥσπερ οὐδ’ ἄλλο μέγεθος οὐδὲν.

Quelle: Aristoteles: Physik (Aristoteles) /Physica (Ph.) VI 9, 239b 5-7. 14-18. 8f.
Edition: N.N.

Auslegung:

- Zenon von Elea der berühmtester Schüler des Parmenides
- berühmt u.a. durch den Auftritt in Platons Parmenides
- einer der Gesprächspartner, von denen Sokrates etwas lernt
- Beispiele vom fliegenden Pfeil sowie von Achilles und der Schildkröte
- insgesamt nennt Aristoteles, unsere wichtigste Quelle, vier Argumente des Zenon
- Verstärkung des parmenideischen Problems der Erklärung von Bewegung

Themen:

  • Bewegung
  • Antike Philosophie I

Zenon argumentiert falsch. Denn wenn alles, sagt er, immer ruht, solange es am gleichen Ort bleibt, wenn aber das Bewegte immer in einem Jetzt ist, dann sei der bewegte Pfeil unbeweglich [...].
Das zweite Argument ist der sogenannte "Achill". Es lautet: Das Langsamste [die Schildkröte] wird in seinem Lauf nie vom Schnellsten eingeholt werden. Denn es ist notwendig, dass das Folgende vorher dort ankommt, wo das Fliehende eben weggegangen ist, so dass notwendig das Langsamere immer wieder etwas voraus hat [...].
Das ist aber falsch. Denn die Zeit besteht nicht aus unteilbaren Jetzten, so wie auch sonst nichts Ausgedehntes.

Übersetzer: z.T. Mansfeld

Quelle: N.N.