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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Bardaiṣān: Buch der Gesetze der Völker §8

Original:

Als Antwort auf die Frage betont Bardaiṣān, typisch für die alte Kirche, den zentralen Wert der menschlichen Handlungsfreiheit in der Schöpfung der Welt
(1) ܒܪܕܝܨܢ ܐܡܪ: [...] ܘܡܢܐ ܡܟܝܠ ܦܪܝܫ ܗܘܐ ܒܪܢܫܐ ܡܢ ܟܢܪܐ ܕܐܚܪܝܢ ܗܘ ܙܡܪ ܒܗ: ܐܘ ܡܢ ܡܪܟܒܬܐ ܕܐܚܪܝܢ ܡܕܒܪ ܠܗ. [...] ܡܐܢ̈ܐ ܐܢܘܢ ܕܥܒܝܕܝܢ ܠܚܘܫܚܐ ܕܗܘ ܡܢ ܕܐܝܬ ܒܗ ܝܕܥܬܐ.
(2) ܐܠܗܐ ܕܝܢ ܒܒܣܝܡܘܬܗ ܠܐ ܨܒܐ ܕܗܟܢܐ ܢܥܒܕܝܘܗܝ ܠܒܪܢܫܐ: ܐܠܐ ܒܚܐܪܘܬܐ ܐܘܪܒܗ ܡܢ ܨܒܘ̈ܬܐ ܣܓܝ̈ܬܐ ܘܐܫܘܝܗ ܥܡ ܡܠܐܟ̈ܐ. [...] ܐܠܘ ܓܝܪ ܐܬܥܒܕ ܗܘܐ ܐܝܟܢܐ ܕܠܐ ܢܫܟܚ ܠܡܥܒܕ ܒܝܫܬܐ ܕܠܐ ܢܚܘܒ ܒܗ̇: ܗܟܢܐ ܐܦ ܛܒܬܐ ܐܝܕܐ ܕܥܒܕ ܗܘܐ ܠܐ ܗܘܐ ܕܝܠܗ ܗܘܬ: ܘܠܡܙܟܐ ܒܗ̇ ܠܐ ܡܫܟܚ ܗܘܐ.

Quelle: Bardaiṣān: Buch der Gesetze der Völker /Ktāḇā ḏǝ-nāmōsē ḏ-’aṯarvāṯā §8.
Edition: Nau

Auslegung:

Bardaiṣān betont die Größe des Menschen in der Freiheit und, ebenso wie Irenaeus und Tertullian, dass seine Fähigkeit, auch Böses zu tun, zu eben dieser Freiheit gehöre. (VL Freiheit )

Themen:

  • Allmacht Gottes
  • Antike Philosophie II
  • Mensch
  • Schöpfung
  • Freiheit

[1] Bardaiṣān sagte: ,[...] Worin also unterscheidet sich der Mensch von der Kithara, auf der ein anderer spielt, oder von dem Wagen, den ein anderer fährt? [...] Sie sind Werkzeuge, gemacht zum Gebrauch dessen, der Wissen besitzt.
[2] In seiner Milde wollte Gott den Menschen nicht so machen, sondern er erhob ihn in Freiheit über viele Dinge und stellte ihn mit den Engeln auf eine Stufe. [...] Denn wenn er so gemacht wäre, dass er nichts Böses tun könnte, so dass er hierdurch nicht schuldig würde, so stammte auch das Gute, das er täte, nicht von ihm her, und er wäre hierdurch nicht gerechtfertigt‘.

Übersetzer: Matthias Perkams