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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Gorgias von Leontinoi: Über das Nichtseiende, Fragment 3 Fragment 3; S. 40-43 Buchheim

Original:

Die Negation des (parmenideischen) Seins durch den Sophisten Gorgias (ca. 480-380 v. Chr.)
οὐκ εἶναι φησὶν οὐδὲν· εἰ δ᾿ ἔστιν, ἄγνωστον εἶναι· εἰ δὲ καὶ ἔστι καὶ γνωστόν, ἀλλ᾿ οὐ δηλωτὸν ἄλλοις. [...] εἰ μὲν γὰρ τὸ μὴ εἶναι ἔστι μὴ εἶναι, οὐδὲν ἂν ἧττον τὸ μὴ ὂν τοῦ ὄντος εἴη. τό τε γὰρ μὴ ὂν ἔστι μὴ ὄν, καὶ τὸ ὂν ὄν. [...] εἰ δ᾿ ὅμως τὸ μὴ εἶναι ἔστι, τὸ εἶναι, φησί, οὐκ ἔστι, τὸ ἀντικείμενον. [...] εἰ δὲ ταὐτό, καὶ οὕτως οὐκ ἂν εἴη οὐδέν. τὸ τε γὰρ μὴ ὂν οὐκ ἔστι, καὶ τὸ ὄν, ἐπείπερ γε ταυτὸ τῷ μὴ ὄντι.

Quelle: Gorgias von Leontinoi: Über das Nichtseiende, Fragment 3 Fragment 3; S. 40-43 Buchheim.
Edition: N.N.

Themen:

  • Sein
  • Antike Philosophie I

Er behauptet, dass gar nichts sei; wenn doch etwas sei, sei es unerkennbar; wenn aber doch etwas sowohl ist als auch erkennbar ist, sei es jedoch anderen nicht zu verdeutlichen. […] Wenn nämlich das Nichtsein Nichtsein ist, ist das Nichtseiende gewiss um nichts weniger als das Seiende. Denn das Nichtseiende ist nichtseiend, und das seiende seiend. […] Wenn aber das Nichtsein ebenso ist, dann ist, sagt er, das Seiende nicht, als dessen Gegenteil. […] Wenn aber dasselbe sind, ist auch so gewiss nichts. Denn das Nichtseiende ist nicht, und ebenso das Seiende, weil es ja dasselbe ist wie das Nichtseiende.

Übersetzer: M. Perkams

Quelle: N.N.