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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Platon: Der Staat (Platon) I, 339cd

Original:

Platon schildert, wie Sokrates Thrasymachos widerlegt
Ἃ δ᾿ ἂν θῶνται, ποιητέον τοῖς ἀρχομένοις, καὶ τοῦτο ἐστι τὸ δίκαιον;
Πῶς γὰρ οὔ.
Οὐ μόνον ἄρα δίκαιόν ἐστιν κατὰ τὸν σὸν λόγον τὸ τοῦ κρείττονος ξύμφερον ποιεῖν, ἀλλὰ καὶ τοὐναντίον, τὸ μὴ ξύμφερον.
Τί λέγεις σύ; ἔφη.
Ἃ σὺ λέγεις, ἔμοιγε δοκῶ. Σκοπῶμεν δὲ βέλτιον. Οὐχ ὡμολόγηται τοὺς ἄρχοντας τοῖς ἀρχομένοις προστάττοντας ποιεῖν ἄττα ἐνίοτε διαμαρτάνειν τοῦ ἑαυτοῖς βελτίστου, ἃ δ᾿ ἂν προστάττωσιν οἱ ἄρχοντες δίκαιον εἶναι τοῖς ἀρχομένοις ποιεῖν; ταῦτ᾿ οὐχ ὡμολόγηται;
Οἶμαι ἔγωγε, ἔφη.
Οἴου τοίνυν, ἦν δ᾿ ἐγώ, καὶ τὰ ἀξύμφορα ποιεῖν τοῖς ἄρχουσι τε καὶ κρείττοσι δίκαιον εἶναι ὡμολογῆσθαι σοι, ὅταν οἱ μὲν ἄρχοντες ἄκοντες κακὰ αὑτοῖς προστάττωσιν, τοῖς δὲ δίκαιον εἶναι φῂς ταῦτα ποιεῖν ἃ ἐκεῖνοι προσέταξαν; ἆρα τότε, ὦ σοφώτατε Θρασύμαχε, οὐκ ἀναγκαῖον ξυμβαίνειν αὐτὸ οὑτωσί, δίκαιον εἶναι ποιεῖν τοὐναντίον ἢ ὃ σὺ λέγεις; τὸ γὰρ τοῦ κρείττονος ἀξύμφορον δήπου προστάττεται τοῖς ἥττοσιν ποιεῖν.

Quelle: Platon: Der Staat (Platon) /Πολιτεία /De re publica (rep.) I, 339cd.
Edition: N.N.

Themen:

  • Antike Philosophie I

Sokrates: Was die Regierenden festsetzen, müssen die Regierten tun, und das ist das Gerechte?
Thrasymachos: Wie sollte es nicht!
S.: Also nicht allein das dem Stärkeren Zuträgliche zu tun ist gerecht nach deiner Rede, sondern auch das Gegenteil, das nicht Zuträgliche.
Th.: Was sagst Du?
S.: Was Du sagst, denke ich wenigstens; lass uns aber noch besser zusehen: Ist es nicht eingestanden, dass, indem die Regierenden den Regierten befehlen, einiges zu tun, sie bisweilen das für sie Beste verfehlen; was aber auch die Regierenden befehlen mögen, das sei für die Regierten gerecht zu tun? Ist das nicht eingestanden?
Th.: Das glaube ich freilich.
S.: Glaubst Du nun also, eingestanden zu haben, auch das den Regierenden und Stärkeren Unzuträgliche zu tun sei gerecht, wenn die Regierenden wider Wissen, was für sie schlecht ist, anordnen, und Du doch sagst, für diese sei es gerecht zu tun, was jene angeordnet haben? Kommt es also nicht alsdann notwendig so heraus, o weisester Thrasymachos, dass es gerecht ist, das Gegenteil von dem zu tun, was Du sagst? Denn das für die Stärkeren Unzuträgliche wird dann den Schwächeren anbefohlen zu tun.

Übersetzer: N.N.

Quelle: N.N.