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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Platon: Protagoras 354cd. 355ab

Original:

Der platonische Sokrates erklärt, warum wir das Schlechte als das weniger Freudvolle verstehen
Οὐκοῦν τὴν μὲν ἡδονὴν διώκετε ὡς ἀγαθὸν ὄν, τὴν δὲ λύπην φεύγετε ὡς κακόν; — Συνεδόκει. — Τοῦτ’ ἄρα ἡγεῖσθ’ εἶναι κακόν, τὴν λύπην, καὶ ἀγαθὸν τὴν ἡδονήν, ἐπεὶ καὶ αὐτὸ τὸ χαίρειν τότε λέγετε κακὸν εἶναι, ὅταν μειζόνων ἡδονῶν ἀποστερῇ ἢ ὅσας αὐτὸ ἔχει, ἢ λύπας μείζους παρασκευάζῃ τῶν ἐν αὐτῷ ἡδονῶν· [...] φημὶ γὰρ ὑμῖν τούτου οὕτως ἔχοντος γελοῖον τὸν λόγον γίγνεσθαι, ὅταν λέγητε ὅτι πολλάκις γιγνώσκων τὰ κακὰ ἄνθρωπος ὅτι κακά ἐστιν, ὅμως πράττει αὐτά, ἐξὸν μὴ πράττειν, ὑπὸ τῶν ἡδονῶν ἀγόμενος καὶ ἐκπληττόμενος·

Quelle: Platon: Protagoras /Πρωταγόρας 354cd. 355ab.
Edition: N.N.

Themen:

  • Freiheit
  • das Schlechte

Ihr verfolgt also die Freude als gut, die Unannehmlichkeit aber meidet ihr als schlecht? – Er stimmte zu. – Das also, glaubt ihr, sei schlecht, die Unannehmlichkeit, und die Freude sei gut? Denn ihr sagt, dass das Sich-Freuen dann schlecht ist, wenn es größerer Freuden beraubt, als es selbst enthält, oder wenn es größere Unannehmlichkeiten bereitet, als Freuden in ihm vorhanden sind. [...] Ich sage euch, wenn sich das so verhält, dann wird die Rede lächerlich, sobald ihr sagt, dass oft ein Mensch, der vom Schlechten erkennt, dass es schlecht ist, es sofort tut, obwohl er es nicht tun kann, da er von den Freuden geführt und überwältigt wird

Übersetzer: Matthias Perkams