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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Paulus von Tarsus (Apostel): Römerbrief 7, 18-23

Original:

Der Apostel Paulus berichtet über die Zerrissenheit seines eigenen Wollens
Οἶδα γὰρ ὅτι οὐκ οἰκεῖ ἐν ἐμοί, τοῦτ᾿ ἔστιν ἐν τῇ σαρκὶ μου, ἀγαθόν· τὸ γὰρ θέλειν παράκειταί μοι, τὸ δὲ κατεργάζεσθαι τὸ καλὸν οὔ. οὐ γὰρ ὃ θέλω ποιῶ ἀγαθόν, ἀλλὰ ὃ οὐ θέλω κακὸν τοῦτο πράσσω. εἰ δὲ ὃ οὐ θέλω τοῦτο ποιῶ, οὐκέτι ἐγὼ κατεργάζομαι αὐτὸ ἀλλὰ ἡ οἰκοῦσα ἐν ἐμοὶ ἁμαρτία. εὑρίσκω ἄρα τὸν νόμον, τῷ θέλοντι ἐμοὶ ποιεῖν τὸ καλόν, ὅτι ἐμοὶ τὸ κακὸν παράκειται. συνήδομαι γὰρ τῷ νόμῳ τοῦ θεοῦ κατὰ τὸν ἔσω ἄνθρωπον, βλέπω δὲ ἕτερον νόμον ἐν τοῖς μέλεσίν μου ἀντιστρατευόμενον τῷ νόμῳ τοῦ νοός μου καὶ αἰχμαλωτίζοντά με ἐν τῷ νόμῳ τῆς ἁμαρτίας τῷ ὄντι ἐν τοῖς μέλεσιν μου.

Quelle: Paulus von Tarsus (Apostel): Römerbrief /ΠΡΟΣ ΡΩΜΑΙΟΥΣ /Pauli epistula ad Romanos (Röm.) 7, 18-23.
Edition: Novum Testamentum Graece (ed. Nestle-Aland)

Auslegung:

Der Apostel Paulus schildert anhand seiner eigenen Erfahrung die Unfähigkeit, das erkannte Gute in die Tat umzusetzen. Wenn er über die Zerrissenheit des Willens spricht, scheint er die von den antiken Philosophen betonte Möglichkeit infrage zu stellen, sich selbst kontrollieren zu können.

Themen:

  • Glauben
  • Sünde
  • Gesetz
  • Gutes und Schlechtes
  • Mittelalterliche Philosophie
  • Antike Philosophie II
  • Freiheit
  • göttlicher Wille

Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, das Gute nicht wohnt. Denn das Wollen des Schönen ist bei mir vorhanden, das Ausführen aber nicht. Denn nicht, was ich will, tue ich, das Gute, sondern was ich nicht will, das Schlechte, dies mache ich. Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, dann führe nicht mehr ich dieses aus, sondern die Sünde, die in mir wohnt. Ich finde also das Gesetz, da ich ja das Schöne tun will, weil bei mir das Schlechte vorhanden ist. Denn ich habe dem inneren Menschen nach Freude am Gesetz Gottes, aber ich sehe ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das dem Gesetz meiner Vernunft widerstreitet und mich in dem Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist, gefangennimmt.

Übersetzer: Matthias Perkams

Non autem quod volo bonum hoc facio, sed quod nolo malum hoc ago. Si autem quod nolo illud facio, non ego operor illud, sed quod habitat in me peccatum. [...] Condelector enim legi Dei secundum interiorem hominem, video autem aliam legem in membris meis repugnantem legi mentis meae et captivantem me in lege peccati quae est in membris meis.

Übersetzer: unbekannt

Quelle: Vulgata (ed. Weber/Gryson)