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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Aristoteles: Nikomachische Ethik VII 4, 1146b 18-24

Original:

Aristoteles erklärt den Unterschied von Willensschwäche (akrasia) und Zügellosigkeit (akolasi)
ἔπειτ’ εἰ περὶ πάντ’ ἐστὶν ἀκρασία καὶ ἐγκράτεια ἢ οὔ. οὔτε γὰρ περὶ ἅπαντ’ ἐστὶν ὁ ἁπλῶς ἀκρατής, ἀλλὰ περὶ ἅπερ ὁ ἀκόλαστος, οὔτε τῷ πρὸς ταῦτα ἁπλῶς ἔχειν (ταὐτὸν γὰρ ἂν ἦν τῇ ἀκολασίᾳ), ἀλλὰ τῷ ὡδὶ ἔχειν. ὃ μὲν γὰρ ἄγεται προαιρούμενος, νομίζων ἀεὶ δεῖν τὸ παρὸν ἡδὺ διώκειν· ὃ δ’ οὐκ οἴεται μέν, διώκει δέ.

Quelle: Aristoteles: Nikomachische Ethik /Ethica Nicomachea (EN) VII 4, 1146b 18-24.
Edition: N.N.

Themen:

  • Freiheit
  • Willensschwäche

Dann [ist zu untersuchen], ob sich Willensschwäche und Zügellosigkeit auf alles bezieht oder nicht. Denn weder ist der einfachhin Willensschwache in Bezug auf alles so, sondern über das, in Bezug worauf auch der Zügellose entsprechend ist, noch dadurch, dass er sich einfachhin hierzu verhält (denn dann wäre [Willensschwäche] dasselbe wie Zügellosigkeit), sondern dadurch, dass er sich in bestimmter Weise verhält. Der eine handelt nämlich aufgrund von Vorzugswahl, wobei er glaubt, immer das gegenwärtig Freudvolle zu verfolgen; dieser aber glaubt dies nicht, aber er verfolgt es.

Übersetzer: Matthias Perkams