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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Sergios von Rēšʿaynā : Kommentar an Theodoros zu Aristoteles’ Kategorien f. 52rv = p. 168 Hugonnard-Roche, La logique d'Aristote, Paris 2004 [frz.]

Original:

Sergios von Rēšʿaynā (gest. 536) rühmt am Anfang seiner Philosophie-Einführung Aristoteles als den Ordner aller Wissenschaften
ܪܫܐ ܘܫܘܪܝܐ ܘܥܠܬܐ ܕܟܠܗܿ ܪܕܝܘܬܐ ܐܪܝܣܜܘܜܗܠܝܣ ܗܘܬ... ܥܕܡܐ ܔܝܪ ܠܙܒܢܐ ܕܒܗ ܟܝܿܢܐ ܐܝܬܗ ܠܔܒܪܐ ܗܢܐ ܠܥܘܡܪܐ ܕܒܢܝ̈ܢܫܐ ܟܠܗܝܢ ܡܢܘ̈ܬܐ ܕܦܝܠܣܘܦܘܬܐ ܘܕܪܕܝܘܬܐ ܒܕܡܘܬ ܥܩ̈ܪܐ ܦܫܝ̈ܜܢ ܡܒܕܪ̈ܢ ܗܘ̈ܝ ܘܙܪܝ̈ܩܢ ܒܠܝܠܐܝܬ ܘܠܐ ܝܕܝܥܐܝܬ ܠܘܬ ܟܠܗܝܢ ܡܟܬܒܢ̈ܐ. ܗܢܐ ܕܝܢ ܗܘ ܠܚܘܕܘܗܝ ܒܕܡܘܬ ܐܣܝܐ ܚܟܝܡܐ ܟܢܫ ܐܢܝܢ ܠܟܠܗܝܢ ܡܟܬܒܢ̈ܘܬܐ ܕܡܒܕ̈ܪܢ ܘܪܟܒ ܐܢܝܢ ܐܘܡܢܐܝܬ ܘܝܕܘܥܬܢܐܝܬ ܘܡܕܟ ܐܢܝܢ ܚܕ ܥܘܕܪܢܐ ܫܠܡܐ ܕܡܠܦܢܘܬܗ. ܕܥܩܿܪ ܘܡܒܜܠ ܡܢ ܢܦܫ̈ܬܐ ܐܝܠܝܢ ܕܡܬܩܪܒܝܢ ܐܟܝܦܐܝܬ ܠܘܬ ܡܟܬܒ̈ܢܘܬܗ. ܟܘܪܗ̈ܢܐ ܚܣܝ̈ܢܐ ܘܢܣܝ̈ܣܐ ܕܠܐ ܝܕܥܬܐ. ܐܟܙܢܐ ܔܝܪ ܕܗܢܘܢ ܕܥܒܕܝܢ ܐܕܪܝܢܜܐ ܟܠܚܕܐ ܚܕܐ ܡܢ ܡܢܘ̈ܬܗ ܕܨܠܡܐ ܚܫܠܝܢ ܠܗܿ ܡܢܗܿ ܘܠܗܿ. ܘܟܢ ܡܪܟܒܝܢ ܠܗܝܢ ܚܕܐ ܒܬܪ ܚܕܐ ܐܝܟ ܕܬܒܿܥܐ ܐܘܡܢܘܬܐ . ܘܥܒܕܝܢ ܐܕܪܝܢܜܐ ܔܡܝܪܐ: ܗܟܢܐ ܐܦ ܗܘ ܪܟܒ ܘܠܚܡ ܘܣܡ ܟܠܚܕܐ ܚܕܐ ܡܢ ܡܢܘ̈ܬܐ ܕܦܝܠܣܘܦܘܬܐ ܒܜܟܣܐ ܕܬܒܥ ܟܝܐܢܗܿ ܘܚܫܠ ܡܢܗܝܢ ܒܟܠܗܝܢ ܟܬܒ̈ܘܗܝ ܚܕ ܨܠܡܐ ܔܡܝܪܐ ܘܬܡܝܗܐ ܕܝܕܥܬܐ ܕܟܠܗܝܢ ܗܘ̈ܝܐ.

Quelle: Sergios von Rēšʿaynā : Kommentar an Theodoros zu Aristoteles’ Kategorien f. 52rv = p. 168 Hugonnard-Roche, La logique d'Aristote, Paris 2004 [frz.].
Edition: Handschrift: Birmingham, Mingana syr. 606

Auslegung:

- Aristoteles als Ordner der Philosophie und Bildung

Themen:

  • Aristoteles
  • Judentum und Islam
  • Wege des Ichs
  • Mittelalterliche Philosophie

[1] Der Ursprung und Beginn aller Bildung war Aristoteles. [...] Denn bis zu der Zeit, zu der die Natur diesen Mann zum Existieren und Wohnen unter den Menschen gebracht hatte, waren alle Teile der Philosophie und der Bildung wie einfache Heilmittel aufgeteilt und verstreut, konfus und unwissenschaftlich bei sämtlichen Schriftstellern.
[2] Dieser allein aber sammelte, nach Art eines weisen Arztes, sämtliche Schriften, die zerstreut waren, und setzte sie dem Handwerk und dem Intellekt gemäß zusammen und fertigte sie zu dem vollkommenen Heilmittel seiner Lehre, das die mühevollen und schweren Krankheiten des Nicht-Wissens ausreißt und entfernt aus den Seelen derer, die sich sorgfältig mit seinen Schriften befassen.
[3] Denn ebenso wie diejenigen, die eine Statue herstellen, jedes einzelne Teil der Gestalt für sich herstellen, und so eines nach dem anderen zusammen¬setzen, wie das Handwerk erfordert, und eine vollkommene Statue machen, so kombinierte auch dieser, ordnete und passte ein, und setzte jedes einzelne Teil der Philosophie in die Ordnung, welche ihre Natur erfordert, und erstellte aus ihnen durch alle seine Schriften eine vollkommene und wunderbare Gestalt des Wissens von allem Seienden.

Übersetzer: Perkams