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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Augustinus von Hippo: Der Gottesstaat V 8, p. 201, 12-22

Original:

Augustinus erklärt eine sachliche Nähe zur Stoa im Freiheitsbegriff
Qui [...] omnium conexionem seriemque causarum, qua fit omne quod fit, fati nomine appellant: non multum cum eis de verbi controversia laborandum atque certandum est, quando quidem ipsum causarum ordinem et quandam conexionem dei summi tribuunt voluntati et potestati, qui optime et veracissime creditur et cuncta scire antequam fiant et nihil inordinatum relinquere; a quo sunt omnes potestates, quamvis ab illo non sunt omnes voluntates.

Quelle: Augustinus von Hippo: Der Gottesstaat /De civitate dei V 8, p. 201, 12-22 .
Edition: Dombart/Kalb

Auslegung:

Im Hinblick auf die Gültigkeit einer guten göttlichen Weltordnung konstatiert Augustinus eine sachliche Nähe der Christen zur Stoa – was zur Frage führt, wie Entscheidungen des Willens dann unabhängig sein können. (VL Freiheit )

Themen:

  • Fatum
  • Freiheit
  • Stoa

Mit denen, die die Verbindung und Reihe aller Ursachen, durch die alles geschieht, was geschieht, mit dem Begriff ,fatumʻ (Schicksal) bezeichnen, muss man sich nicht lange in einem Streit um Worte abmühen und auseinandersetzen, weil sie ja die Ordnung der Ursachen und eine bestimmte Verbindung dem Willen und der Macht des höchsten Gottes zuschreiben, von dem man sowohl glaubt, dass er alles am besten und wahrhaftigsten weiß, bevor es geschieht, als auch, dass er nichts ungeordnet lässt. Von ihm stammen alle Mächte, obwohl von ihm nicht alle Willensentscheidungen stammen.

Übersetzer: N.N.