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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Anselm von Canterbury: Über die Freiheit der Entscheidung § 3f.

Original:

Anselm von Canterburys Definition der Freiheit der Entscheidung
M.: Quoniam omnis libertas est potestas, illa libertas arbitrii est potestas servandi rectitudinem voluntatis propter ipsam rectitudinem. [...]
D.: Clarum utique est. [...] Postquam autem illam deseruit: quomodo potest servare quod non habet? [...]
M.: Quid prohibet nos habere potestatem servandi rectitudinem voluntatis propter ipsam rectitudinem, etiam ipsa absente rectitudine, quamdiu et ratio in nobis est qua eam valemus cognoscere, et voluntas qua illam tenere possumus? Ex his enim constat praefata libertas arbitrii.

Quelle: Anselm von Canterbury: Über die Freiheit der Entscheidung /De libertate arbitrii § 3f..
Edition: N.N.

Themen:

  • Entscheidungsfreiheit
  • Freiheit

Lehrer: Weil jede Freiheit eine Macht ist, ist jene Freiheit der Entscheidung die Macht, die Rechtheit des Willens um der Rechtheit selbst willen zu bewahren. [...] Schüler: Offensichtlich. [...] Nachdem sie diese aber aufgegeben hat: Wie kann sie bewahren, was sie nicht besitzt? [...] Lehrer: Was spricht dagegen, dass wir die Macht haben, die Rechtheit des Willens um der Rechtheit selbst willen zu bewahren, auch wenn die Rechtheit selbst nicht vorhanden ist, solange nur die Vernunft in uns ist, durch die wir sie erkennen, und der Wille, mit dem wir sie festhalten können? Denn hieraus besteht die genannte Freiheit der Entscheidung.

Übersetzer: Verweyen